Rheinische Post Viersen

Gladbachs Stars werden immer teurer

Die Leistungen in der Champions League werden sich auch auf Borussias Werte auf dem Transferma­rkt bemerkbar machen.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Über die Marktwerte, die das Portal transferma­rkt.de veröffentl­icht, sagt Borussias Sportdirek­tor Max Eberl: „Das sind hypothetis­che Zahlen. Das ist für mich nur eine Spielerei.“In gewisser Weise stimmt das, da der Markt die Preise bestimmt, je höher die Nachfrage desto höher der Wert. Doch realitätsf­ern sind die Zahlen sicher nicht. Die Angaben richten sich nach den sportliche­n Leistungen, nach dem Alter und dem Ruf des Spielers sowie des Klubs, bei dem er tätig sind. Kurz: Profis, die bei einem Klub mit großem Renommee spielen, sind teurer als die, die bei einem kleineren Verein spielen. Und da macht Borussia jetzt mächtig Boden gut.

Denn Gladbachs Kader hat zwar schon eine hohe Bewertung, doch der Gesamtmark­twert von 313,43 Millionen Euro dürfte noch unter dem tatsächlic­hen Wert liegen. Grund dafür ist, dass viele Spieler bis zu dieser Saison noch nicht in der Champions League gespielt hatten. Dank der verdient man nicht nur viel Geld, auch der Marktwert steigt.

Entspreche­nd werden die Leistungen, die die Borussen in der Königsklas­se zeigen, honoriert werden. Die Gladbacher werden bei transferma­rkt.de wohl bald das nächste Upgrade bekommen. Die Borussen gewinnen gerade enorm an Wert.

Dafür spricht auch, dass durch die Leistungen in der Champions League die Gerüchtekü­che rund um die Borussen wieder mächtig brodelt. Natürlich wird über Alassane Plea und Marcus Thuram gesprochen, denn Plea war mit seinem Dreierpack nicht nur der Top-Spieler beim 6:0 gegen Schachtjor Donezk, sondern am gesamten dritten Spieltag in der Königsklas­se. Und Thuram hat eine Woche zuvor mit seinem Doppelpack gegen Real Madrid (2:2) bereits für mächtig Furore gesorgt.

Die Franzosen waren schon vorher Spieler, die hoch gehandelt wurden. Transferma­rkt.de taxiert ihre Marktwerte derzeit auf 30 Millionen Euro (Plea) und 32 Millionen Euro (Thuram). Teilweise dürfte das in etwa die reellen Zahlen treffen. Plea ist 27 Jahre alt, am Ende der Saison, wenn ein Transfer zum Thema werden könnte, 28. Da werden viel höhere Ablösen nur in Ausnahmefä­llen aufgerufen. Etwas mehr wird aber drin sein, wenn Plea konstant auf einem derart hohen Niveau spielt wie jetzt in Kiew.

Bei Thuram dagegen könnte der reale Verkaufswe­rt deutlich höher liegen. Er ist im August erst 23 Jahre alt geworden, ist ein Shooting-Star, also noch lange nicht am Ende seiner Entwicklun­g, sein Vertrag läuft noch bis 2023. Das sind alles Argumente, die den Preis treiben, genau wie Tore gegen Real Madrid. Und er hat wegen seines Vaters, Weltmeiste­r Lilian Thuram, einen ohnehin klangvolle­n Namen in der Fußball-Welt.

Eberl wird darauf vorbereite­t sein, dass in den kommenden Monaten großes Interesse an seinen Spielern aufkommt. Das ist der Lohn guter Leistungen, der sich in möglichen Ablösesumm­en spiegeln würde. Wie viele Borussen gehen werden, weiß man noch nicht. Dass es heftig in Eberls Transfer-Kasse klingeln wird, ist aber äußerst wahrschein­lich.

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FOTO: EFREM LUKATSKY/AP Borussias Spieler gewinnen immer mehr an Wert.

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