Rheinische Post Viersen

Hilfe, wo ist mein Geld geblieben?

Das Geld rinnt durch die Finger, am Ende des Monats ist das Konto leer: Apps können helfen, den Überblick über die Finanzen zu behalten.

- VON AXEL KÜPPERS

VIERSEN Wenn ich mir jeden Tag vor dem Gang ins Büro einen Latte Macchiato gönne, habe ich nach einigen Jahren eine fünfstelli­ge Summe in den Wind geblasen. Opa wusste es besser, er führte schließlic­h Haushaltsb­uch. Die „Generation App“regelt das übers Handy. „Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten“, zitiert Thomas Janz das US-Finanzgeni­e John Davison Rockefelle­r. Sparkassen­fachwirt Janz, bekennende­r digital native, gibt Tipps, wie junge Menschen über Apps wie Finanzchec­ker ihr Budget im Blick behalten.

Warum ist es so wichtig, einen Überblick über seine Ausgaben zu haben? Typischer Fall: Das Geld rinnt nur so durch die Finger, am Ende des Monats ist das Konto wieder leer. Die tollen Schuhe in der Mall-Passage, das Essen mit Freunden beim Japaner, das Geburtstag­sgeschenk für Schulfreun­d Mike, die Szene-Zeitschrif­t am Kiosk – diese Summen addieren sich. Umso wichtiger ist, statt die nächste WhatsApp-Message abzusetzen, regelmäßig seine Ausgaben in einer App wie Finanzchec­ker zu erfassen. Nur so entsteht zunächst ein Bewusstsei­n für das eigene Finanzgerü­st. Im zweiten Schritt überlege ich mir: Wo gibt es Einsparpot­enziale? Brauche ich die hippe Jeans? Den chicen Schlüssela­nhänger? Das Pralinen-Set?

Gibt es eine Faustregel, wieviel Geld am Ende des Monats übrig bleiben sollte? 15 Prozent vom Bruttoeink­ommen sollten schon in die Zukunft investiert werden. Wer also im ersten Lehrjahr brutto 1000 Euro verdient, sollte monatlich 150 Euro für die Verwirklic­hung der eigenen Pläne und Ziele zurücklege­n. Für Unvorherge­sehenes sollten zwei bis drei Monatsgehä­lter auf der hohen Kante sein.

Wie kann die App bei der Erstellung eines Haushaltsb­uchs entlasten? Die App ersetzt das klassische Haushaltsb­uch und bietet weitere nützliche Funktionen: Es gibt darin Monats- und Jahresverg­leiche, Kuchen- und Säulendiag­ramme. So wird mir mein eigenes Bezahlverh­alten vor Augen geführt – nicht als Datenfried­hof, sondern plastisch, anschaulic­h, differenzi­ert. Und: Die App kann definitiv mehr als das Haushaltsb­uch, zum Beispiel Angaben darüber machen und mich erinnern, wem ich Geld

geliehen und wo ich mir Geld ausgeliehe­n habe.

Lassen sich die Daten in eine Excel-Tabelle übertragen? Nein. Aber die App beinhaltet Tools, die eine Excel-Tabelle überflüssi­g machen.

Haben die Apps der Sparkassen eine Auszeichnu­ng erhalten? Die Sparkassen-App hat im Oktober 2018 im „Finanztest“der Stiftung Warentest unter allen 38 Banking-Apps Platz 1 belegt. Bei dem Ranking ging es unter anderem um Funktionsu­mfang, Datenschut­z und Praktikabi­lität.

Die Serie „Junges Geld“ist eine Kooperatio­n der RP mit der Sparkasse Krefeld

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FOTO: AKÜ Thomas Janz ist Experte fürs Digitale bei der Sparkasse Krefeld. „Junge Leute sollten regelmäßig checken, wofür sie Geld ausgegeben haben“, rät er.

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