Skispringer Freitag trotzt Wetterchaos
Der Thüringer qualifiziert sich souverän für das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck.
INNSBRUCK (sid) Richard Freitag streckte beide Daumen nach oben und winkte ins Publikum. Die Erleichterung über eine heil überstandene Qualifikation im Wetterchaos von Innsbruck stand dem besten deutschen Skispringer ins Gesicht geschrieben. „Ich gehe mit einem guten Gefühl in den Wettkampf“, sagte Freitag nach Platz drei zum Auftakt der vorletzten Vierschanzentournee-Station. Sein großer Rivale Kamil Stoch war allerdings wieder einen Tick besser.
Am Bergisel sprang Freitag unter erschwerten Bedingungen mit heftigen Winden, strömendem Regen und diversen Unterbrechungen 125 Meter und blieb 0,4 Punkte hinter dem polnischen Gesamtführenden Stoch (127,5 Meter). Sieger der Qualifikation war der Japaner Junshiro Kobayashi (131 Meter). „Großes Lob an die Jury, es war hier nicht leicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagte Freitag, InnsbruckSieger von 2015. Und mit Blick auf den heutigen Wettkampf meinte er: „Ich freue mich extrem auf morgen, ich habe noch Reserven.“
Da das Wetter aber kaum besser werden soll, droht eine Absage – und im Kampf um den Tourneesieg ein Nervenspiel. Freitag, in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen jeweils Zweiter hinter Stoch, liegt in der Gesamtwertung 11,8 Punkte und damit umgerechnet sechseinhalb Meter hinter seinem polnischen Kontrahenten zurück. Dennoch bereitete auch das deutsche Team-Ergebnis Grund zur Freude: Alle sieben gestarteten DSVAdler schafften die Qualifikation. „Das war echt gut, nur Andi Wellinger hat den Sprung nicht ganz getroffen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. Markus Eisenbichler wurde mit 127 Metern Sechster. Karl Geiger (129,5) und Stephan Leyhe (127) kamen punktgleich auf Platz zwölf. Vizeweltmeister Wellinger musste sich mit 124 Metern und Rang 14 begnügen.
Stefan Kraft, Topmann der gebeutelten Österreicher, sprang nach verpasstem zwei- Richard Freitag ten Durchgang in Garmisch-Partenkirchen mit 127 Metern auf Platz fünf. Diesmal meisterten zudem alle prominenten Springer die Vorausscheidung – auch der Japaner Noriaki Kasai und der Schweizer Simon Ammann.
Die Austragung der Qualifikation war am Morgen noch fraglich. Das winterliche Sturmtief „Burglind“hatte Orkanböen verursacht, reguläre Sprünge schienen kaum möglich. Nach einer leichten Wetterbesserung brachte die Jury am Mittag einen kompletten Trainingsdurchgang über die Bühne, der zweite wurde abgebrochen, um pünktlich die Qualifikation zu starten. Sollte heute nicht gesprungen werden können, hätten die Organisatoren allerdings ein Problem – denn bereits am Freitag ist die Qualifikation von Bischofshofen angesetzt.
„Ich freue mich extrem aufs Springen, ich habe noch Reserven“ Weltcup-Führender