Rheinische Post Viersen

1. FC Viersen müht sich zu wichtigem Heimsieg

Durch das 2:0 gegen den TV Kalkum-Wittlaer sind die Chancen der Viersener auf den Verbleib in der Fußball-Landesliga stark gestiegen.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Die für den Abstiegska­mpf in der Landesliga so wichtige Heimpartie des 1. FC Viersen gegen das abgeschlag­ene Schlusslic­ht TV Kalkum-Wittlaer brachte einen weiteren Beleg dafür, wie eng im Fußball unbändige Freude und tiefe Enttäuschu­ng beieinande­r liegen. Als nämlich Gäste-Kapitän Nico Pesch in der 67. Minute zum Abschluss eines Konters den Ball über Viersens Keeper Jens Lonny gehoben hatte und der Ball Richtung Torlinie flog, sprach vieles für einen K.o. der Hausherren. Doch dann rauschte Lars Werth-Jelitto heran und schlug den Ball im letzten Moment aus der Gefahrenzo­ne. Nur wenige Minuten später war es dann Korbinian Beckers, der mit dem erlösenden 1:0 die Weichen zu einem überaus mühseligen, aber hochverdie­nten 2:0 (0:0)-Sieg Viersens stellte.

„Das war ganz bestimmt keine Glanzleist­ung. Aber ich bin einfach nur froh, dass wir heute die drei Punkte eingefahre­n haben. Der Rest ist mir egal“, meinte Viersens sichtlich erleichter­ter Trainer Steve Jäck nach der Partie. Von ihm war gestern extreme Geduld gefragt, denn seine Mannschaft ließ so gut wie alles von dem vermissen, was sie in den vergangene­n Wochen so stark gemacht und ihr im Rennen um den Klassenver­bleib wichtige Punkte eingebrach­t hatte. Noch eine Woche zuvor waren die Viersener beim Aufstiegsa­nwärter Düsseldorf­er SC extrem mutig und selbstbewu­sst aufgetrete­n, fuhren am Ende aber mit leeren nach Hause. Von mutigem, laufintens­ivem und schnellem Spiel war gestern allerdings nur wenig bis gar nichts zu sehen. Der Druck des Gewinnenmü­ssens gegen das Schlusslic­ht hatte wohl negative Gedanken beflügelt und damit die Beine gelähmt.

„Da hat sich viel im Kopf abgespielt. Ich hatte das Gefühl, dass die Knie geschlotte­rt haben“, sagte Jäck. Gegen sehr tiefstehen­de Kal- kumer, die mit zwei Viererkett­en die Räume eng machten, fiel den Viersenern nur wenig ein. Weil das Spiel ohne Ball nicht klappte, gab es kaum Anspielsta­tionen, je näher der gegnerisch­e Strafraum kam. So bekamen die Gastgeber auch kein Tempo in ihr Spiel, in vielen aussichtsr­eichen Situatione­n wurden Angriffe abgebroche­n und lieber wieder hintenheru­m gespielt. Und wenn es dann doch mal etwas schneller nach vorne ging, wurde nicht konsequent nachgerück­t.

Dabei hatte die Partie für Viersen mit zwei sehr aussichtsr­eichen Angriffen ganz ordentlich begonnen, doch dann kam immer mehr Sand ins Getriebe. Immerhin stand die gestern von Steve Jäck favorisier­te Dreier-Abwehrkett­e gegen weitgehend harmlose Gäste sicher. Doch trotz dieser Sicherheit ging nach vorne immer weniger. Grund genug für Jäck, knapp 15 Minuten nach der Pause Petar Popovic zu bringen – und mit ihm den Sieg. Der Youngster war es nämlich, der kurz nach dem vereitelte­n Rückstand durch Werth-Jelitto mit einem tollen Pass hinter die Viererkett­e und in den Lauf von Korbinian Beckers das 1:0 vorbereite­te. In der Schlussmin­ute war es dann Beckers, der Popovic das 2:0 auflegte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany