Rheinische Post Viersen

Höchstes Gericht: Schwarzer Piet darf Nikolaus weiter begleiten

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DENHAAG (RP/dpa) Im Rassismuss­treit in den Niederland­en um den Nikolaus-Helfer „Zwarte Piet“haben die Gegner eine Niederlage erlitten. Der Nikolaus darf bei seinem öffentlich­en Einzug von den schwarz-angemalten Pieten begleitet werden, urteilte das höchste Verwaltung­sgericht des Landes in Den Haag. Ein Bürgermeis­ter habe kein Recht, dies wegen möglicher Diskrimini­erung zu verbieten. In erster Instanz hatte ein Gericht in Amsterdam den Klägern noch Recht gegeben und den „Zwarte Piet“eine „negative stereotype Figur“genannt.

Jedes Jahr Mitte November wird der „Sinterklaa­s“traditione­ll bei seinem Einzug in Städte und Dörfer von den bunt kostümiert­en Helfern begleitet. Am 5. Dezember dann bringen die Pieten den Kindern die Geschenke. Bürger und Organisati­onen hatten die Stadt Amsterdam verklagt, weil sie den Nikolaus-Umzug im November 2013 erlaubt hatte. Formal ging es bei diesem Prozess lediglich um die Genehmigun­g des Einzuges des Nikolauses. Im ersten Verfahren urteilte das Amsterdame­r Gericht, dass es nicht rechtens war. Wenn so viele Bürger dies als rassistisc­h empfinden, so das Gericht, hätte der Bürgermeis­ter prüfen müssen, ob die Tradition nicht gegen die Europäisch­e Menschenre­chtskonven­tion verstoße.

Unterstütz­t wurden die Gegner des Schwarzen Piet sogar von einem UN-Rassis- Sänger der Sugarhill Gang starb im Alter von 57 Jahren in einem Krankenhau­s in Englewood nahe New York an Krebs, bestätigte Jacksons Manager David Mallie. Jackson war Co-Autor des Songs und eines von drei Mitglieder­n der Rap-Band. musausschu­ss. Deren Vorsitzend­e, Verene Shepherd, sprach von einer „Rückkehr zur Sklaverei“. Eine Welle der Proteste überspülte daraufhin das Land. Über zwei Millionen Niederländ­er forderten in einer „Pietition“den Erhalt der Tradition. Es gab Demonstrat­ionen, Bedrohunge­n, Beschimpfu­ngen. Nun müssen sich die Gegner dem Urteil des Gerichtes in Den Haag beugen, der den Umzug mit dem „Zwarte Piet“erlaubt.

Zur Rassismus-Frage äußerte sich der Staatsrat gestern zunächst nicht. Dazu sei er nicht befugt, heißt es in dem Urteil. Viele dunkelhäut­ige Niederländ­er klagen, dass der „Zwarte Piet“rassistisc­h sei. Dagegen wollen aber viele weiße Niederländ­er die Tradition des Kinderfest­es beibehalte­n.

Der Schwarze Piet hat eine lange Tradition: Das Nikolausfe­st wird in den Niederland­en schon seit dem 14. Jahrhunder­t gefeiert. Seit rund 100 Jahren wird der holländisc­he Nikolaus von den „Zwarte Pieten“begleitet.

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