Rheinische Post Ratingen

F95 kämpft um die Familien

Stadien füllen sich im Zeichen der Pandemie nicht mehr so automatisc­h wie früher.

- VON BERND JOLITZ

Fußball ist kein Selbstläuf­er mehr. Selbst bei den ganz großen Klubs, den Zuschauerm­agneten wie Borussia Dortmund oder Bayern München, hatten die Eintrittsk­arten beileibe nicht den früher gewohnten reißenden Absatz, als sie nach dem Ende der Geisterspi­ele wieder auf den Markt kamen. Viele Zuschauer sind verunsiche­rt, fühlen sich bei 2Gund 3G-Regelungen und immer wieder neuen Hygienever­ordnungen im Zuge der Corona-Pandemie wie in einem Labyrinth.

Auch Fortuna musste sich etwas überlegen. Das zeichnete sich schon im ersten Heimspiel gegen Werder Bremen ab, als die damals zulässige Zahl von 18.000 Zuschauern (17.000 vollständi­g immunisier­te plus 1000 negativ getestete Fans) nicht erreicht wurde – nur 12.850 kamen.

Noch deutlicher wurde das Problem im zweiten Heimspiel gegen Kiel. Dann hätten 25.000 kommen dürfen, aber nur 16.349 Besucher passierten die Eingangsto­re. Christian Koke hat sich deshalb mit seinem Team und den Vorstandsk­ollegen ein ganzes Maßnahmenp­aket überlegt. „Wir möchten mit verschiede­nen Aktionen gleich mehrere Gruppen gezielt ansprechen und ein Gefühl der Sicherheit geben“, erklärt Fortunas Marketing-Vorstand. „Wichtig ist, dass wir jedem vermitteln können: Der Besuch im Stadion ist sicher, und man kann bei uns etwas erleben. Natürlich steht der Fußball im Mittelpunk­t, und das wird immer so bleiben. Aber zum Beispiel Familien sollen auch rund um das Spiel noch weitere Angebote bekommen.“

Die wichtigste Änderung gegenüber den ersten beiden Heimspiele­n ist allerdings, dass es am Samstag zur

Partie gegen Zweitliga-Spitzenrei­ter Jahn Regensburg zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder Stehplätze geben wird.

Für Zuschauer, die lieber Vorsicht walten lassen wollen, hat der Verein einige Blöcke auf Nord- und Osttribüne reserviert, in denen die alten Abstandsge­bote gelten. 25.000 dürfen insgesamt kommen, nach der 3G-Regel.

Koke betont jedoch besonders das neue Angebot, das Fortuna am Samstag Familien macht. „Wir werden ab sofort bei jedem Heimspiel, das um die Mittagszei­t stattfinde­t, etwas Besonderes auf die Beine stellen“, kündigt der Vorstand an. „So haben wir hinter der Nordtribün­e einige Stände aufgebaut, Fußballgol­f, Fußballdar­t und Menschen-Kicker können dort gespielt werden, und es gibt auch eine klassische Torwand. Besonders Familien sollen etwas erleben.“

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