Gründer der Scout-Gruppe zu Gast in Düsseldorf
DÜSSELDORF Als Joachim Schoss vom schlimmsten Tag seines Lebens erzählt, herrscht absolute Stille im Raum. 2002 war der Gründer der Scout-Gruppe (u.a. Immobilienscout24) in Südafrika unterwegs, als ein betrunkener Autofahrer sein Motorrad rammt. Beim Unfall hat Schoss ein Bein und einen Arm verloren, doch sein Leben konnte gerettet werden.
Es ist eine ergreifende Geschichte, die Schoss am Mittwoch bei einer Vorabendveranstaltung der Start-upMesse Digital Demo Day erzählt hat, die von der Rheinischen Post und dem Digitalhub Düsseldorf/Rheinland mit Unterstützung von NRW. Global Business organisiert wurde. Rund 50 Gäste, überwiegend aus der Start-up- und Digitalszene, waren dabei, als der Unternehmer seine Lebensgeschichte erzählte – und auch verriet, wie er den Gründerstandort NRW heute wahrnimmt.
Er habe Zweifel, dass sich viele Start-ups von außerhalb in NRW ansiedeln würden. Es brauche geballte Ressourcen und Kompetenz, etwa durch exzellente Forschung, um junge Firmen anzulocken.
Felix Neugart, Geschäftsführer der landeseigenen Außenhandelsgesellschaft NRW.Global Business, betonte dennoch, dass Start-ups enorm wichtig für den Standort seien. Und auch Theresa Winkels, Leiterin der Düsseldorfer Wirtschaftsförderung, sagte mit Blick auf die vielen Gründer im Raum: „Hier sitzt heute Abend ein unfassbar großes Potential.“
Im Gespräch mit RP-Redakteur Florian Rinke berichtete Joachim Schoss, der in Essen geboren und aufgewachsen ist, von den Höhen und Tiefen seiner Laufbahn. Seinen Vorstandsposten bei der ScoutGruppe hat Schoss nach dem Unfall verloren. Inzwischen engagiert er sich unter anderem in der von ihm ins Leben gerufenen Stiftung MyHandicap, die unter anderem ein Informationsportal für Menschen mit Behinderung betreibt. Profite allein, sagt Schoss, seien für ihn nicht mehr ausschlaggebend.