Fortuna fehlen die Führungsspieler
Nach der bitteren Pleite auf Schalke stellten sich Fortunas Profis den 1000 mitgereisten Fans. Ganz vorn dabei: Matthias Zimmermann und Rouwen Hennings. Beide sind innerhalb der Mannschaft hoch angesehen. Beide gehen in vielen Dingen neben dem Platz voran. Das ist durchaus löblich, löst aber nicht ein sehr akutes Problem: Auf dem Platz fehlt Fortuna ein echter Anführer.
Gegen Schalke wäre ein solcher unfassbar wichtig gewesen. Es hätte jemanden gebraucht, der nach der Führung seine Kollegen zur Konzentration mahnt. Stattdessen kassierte Fortuna nur drei Minuten nach dem Treffer durch Appelkamp den Ausgleich. In einem ohnehin schon aufgeheiztem Schalker Umfeld wäre es Gold wert gewesen, die Führung nicht direkt wieder aus der Hand zu geben.
Edgar Prib wäre qua Position im Mittelfeld einer, der das Spiel eigentlich lenken sollte. Als gestandener Profi muss man von ihm erwarten können, dass er Verantwortung übernimmt und seine Mitspieler führt. Gleiches gilt für Felix Klaus, Zimmermann und Hennings. Alle drei haben bereits Bundesliga gespielt. Alle drei wissen, worauf es in der Zweiten Liga ankommt. Und das ist eben nicht Schönspielerei, sondern Kampf und Leidenschaft. Wenn man von diesen vier Spielern nicht erwarten kann, dass sie mit Leistung vorangehen, von wem dann?
Vom 20-jährigen Shinta Appelkamp? Der war auf Schalke zusammen mit Torwart Florian Kastenmeier und Zugang Khaled Narey der einzige, der das Heft des Handels in die Hand nahm. Das ist indes nur begrenzt als Kompliment für ihn zu verstehen. Viel eher sollte das Spielern, die den Anspruch haben, Bundesliga spielen zu wollen, ziemlich peinlich sein.