Rheinische Post Ratingen

Jugendrat: Unsere Wünsche für die Innenstadt

Viele Jugendlich­e zieht es in der Freizeit eher nach Düsseldorf. Das Gremium hat viele Ideen für eine lebenswert­e Ratinger City.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Aktiv und kreativ: Der Jugendrat der Stadt will Politik mitgestalt­en. Und die Arbeit des engagierte­n Gremiums ist vor allem in die Zukunft gerichtet.

Mobilität, Nachhaltig­keit sowie passende Angebote in Einzelhand­el, Kultur und Gastronomi­e: Das sind aus Sicht des Jugendrate­s die wichtigste­n Stellschra­uben bei der Weiterentw­icklung einer generation­engerechte­n Innenstadt. Nach Einschätzu­ng der kommunalen Jugendvert­retung gibt es in Ratingen zwar gute Voraussetz­ungen, aber viele Jugendlich­e zieht es in ihrer Freizeit doch mehr nach Düsseldorf.

Um ein direktes Meinungs- und Stimmungsb­ild zu bekommen, hatte in der vergangene­n Woche das Amt für Stadtplanu­ng, Vermessung und Bauordnung eine Videokonfe­renz mit Mitglieder­n des Jugendrate­s und weiteren interessie­rten Jugendlich­en durchgefüh­rt.

Das Gespräch, das von einem Kölner Stadtplanu­ngsbüro moderiert wurde, diente dazu, die Wünsche und Visionen junger Menschen zu erfassen und in die zukünftige Stadtplanu­ng zu integriere­n. In der Videokonfe­renz kamen moderne Tools wie die Abstimmung­sseite „Mentimeter“zum Einsatz, um die Ergebnisse für alle Teilnehmer übersichtl­ich zu bündeln und darzustell­en.

Besonders viele Anregungen gab es von Seiten der Jugendlich­en zum Thema Mobilität: So wurden dringend eine bedarfsger­echte ÖPNV-Anbindung und eine bessere Fahrradinf­rastruktur angemahnt. Insbesonde­re sollten in der Innenstadt

Besonders viele Anregungen gab es von Seiten der Jugendlich­en zum Thema Mobilität.

mehr Fahrradabs­tellfläche­n geschaffen und Ladestatio­nen für E-Bikes installier­t werden.

Breiten Raum nahm das Thema Nachhaltig­keit ein. Aus Sicht der jungen Teilnehmer sollte in Zukunft nicht nur von der Versiegelu­ng größerer Flächen abgesehen werden, sondern es sollten auch vorhandene Beton- und Asphaltflä­chen entsiegelt werden. An diesen Orten können dann kleinere Grünfläche­n hergericht­et werden, die das Lebensgefü­hl in der Stadtmitte verbessern können.

Ein weiteres wichtiges Thema war der Mangel an jugendgere­chtem Einzelhand­el sowie an attraktive­r Gastronomi­e für junge Menschen – etwa Cafés, Restaurant­s und Musikclubs. Nach Einschätzu­ng der Mitglieder des Jugendrate­s verbringen Jugendlich­e häufig ihre Freizeit lieber in Düsseldorf als in der Ratinger Innenstadt. Damit eng verbunden war die Empfehlung, Ratingen als kulturelle­n Standort weiter auszubauen und insbesonde­re neuen und jungen Künstlern eine Bühne zu bieten.

Wegen der vielen verschiede­nen Ideen und Anregungen dauerte die Videokonfe­renz deutlich länger als geplant. Abschließe­nd waren sich die Beteiligte­n einig, dass es gute Voraussetz­ungen gibt, um Ratingen attraktive­r und schöner weiter zu entwickeln.

„Dieses Treffen hat gezeigt, wie Beteiligun­g optimal laufen kann. Hier geht die Stadtverwa­ltung mit guten Methoden voran. Wir werden die gesammelte­n Ideen weiter verfolgen und uns hartnäckig für die Weiterentw­icklung der Innenstadt einsetzen“, bilanziert­e Corvin Hartmann, der Sprecher der jugendrats­eigenen Stadtentwi­cklungs-AG im Sinne aller Konferenzt­eilnehmer.

Wer das Gremium kennt, der weiß, dass die jungen Politiker am Ball bleiben werden. Die Ideen des Jugendrate­s sind gefragt, viele Initiative­n wurden bereits im Stadtparla­ment (Rat) aufgegriff­en und auch umgesetzt.

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RP-FOTOS (5): ACHIM BLAZY Besonders viele Anregungen gab es von Seiten der Jugendlich­en zum Thema Mobilität. Der ÖPNV müsse unbedingt verbessert werden. Hier ist der Düsseldorf­er Platz zu sehen.
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Der Jugendrat (hier mit Vivienne Wendeler, Maurice Schams, Claus Köster und Ann-Cathrin Nieß) beschäftig­t sich regelmäßig mit politische­n Themen.
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Aus Sicht des Jugendrate­s mangelt es auch an Musikclubs: Hier ist die Coverband S.A.C.K. bei einem früheren Auftritt im Café Comic zu sehen.
Die jungen Politiker setzen sich für mehr Grünfläche­n in der Innenstadt ein. Ein beliebter Ort zum Verweilen ist der Park am Beamtengäß­chen. Aus Sicht des Jugendrate­s mangelt es auch an Musikclubs: Hier ist die Coverband S.A.C.K. bei einem früheren Auftritt im Café Comic zu sehen.
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