Piräus kann Koutris früher haben
Die Zukunft des Linksverteidigers bei Fortuna ist ungewiss.
DÜSSELDORF Der Transfer von Leonardo Koutris zur Fortuna zog sich im vergangenen Sommer über Wochen. Immer wieder wechselnde Ansprechpartner bei Olympiakos Piräus verzögerten den Prozess erheblich. Zwischenzeitlich fühlte sich überhaupt niemand im Verein dazu berufen, über die sportliche Zukunft des Linksverteidigers eine Entscheidung zu treffen. Der 25-Jährige laborierte zu diesem Zeitpunkt noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses.
Trotz dieser Einschränkung hat sich die Ausleihe des jungen Mannes für Fortuna als echter Glückgriff erwiesen. Wäre Koutris durchgängig gesund geblieben, wäre er für Fortuna angesichts seines Talents, das ihm bis jetzt fünf A-Länderspiele bescherte, und seines Marktwertes, der im Vorjahr noch sechs Millionen Euro betrug, niemals finanzierbar gewesen.
So bot sich nun eine echte Chance für beide: Koutris kann sich in der deutschen Zweiten Liga Spielpraxis verschaffen und sich wieder in alte Form bringen, Fortuna kann schon in Kürze von seinen spielerischen und läuferischen Fähigkeiten profitieren, ohne sich dabei finanziell zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen.
Koutris ist eigentlich bis 2022 von Olympiakos an den Rhein ausgeliehen. Obendrein ist nach Informationen unserer Redaktion die Kaufoption so gestaltet, dass er für Fortuna auch tatsächlich finanzierbar wäre – jedenfalls, wenn man bis dahin aufgestiegen ist. Und selbst wenn nicht: Koutris könnte man dennoch fest verpflichten und dann eben gewinnbringend weiterverkaufen.
Allerdings soll es offenbar einen kleinen Haken an dem Geschäft geben. Denn nach griechischen Medienberichten gibt es offenbar eine Klausel in dem Kontrakt, dass Piräus die Leihe mit Koutris vorzeitig abbrechen könnte. Demnach sei auch den Griechen nicht verborgen geblieben, wie positiv sich der Flügelspieler entwickelt hat. Jetzt kann man so ein Gerücht natürlich ganz schnell beiseite schieben mit dem Hinweis darauf, dass „griechische Medien“kein anerkanntes Qualitätssiegel sei.
Wie realistisch ist also ein solches Szenario? Aktuell nicht besonders groß. Aber: Das kann sich schnell ändern und wird auch davon abhängen, ob sich Koutris noch ein weiteres Jahr in Düsseldorf sieht. Fest steht: Aktuell hat es nach Informationen unserer Redaktion noch offiziell keine Kontaktaufnahme gegeben. „Bei mir hat sich jedenfalls niemand gemeldet“, bestätigt Sportvorstand Uwe Klein. Der Manager sagt allerdings auch: „Theoretisch ist im Fußball alles möglich.“Ein hartes Dementi hört sich anders an.
In welche Richtung sich die Gespräche möglicherweise entwickeln, dürfte auch davon abhängen, in welcher Spielklasse Fortuna nächste Saison spielt. Aktuell bleibt festzuhalten: Koutris spielt in Düsseldorf und einiges spricht dafür, dass es auch in der Spielzeit 2021/22 so bleibt.