Mitbegründer der VHS stirbt als Verfolgter
(tber) Am 17. April 1942 starb in Bad Godesberg der Professor der Pädagogischen Akademie Bonn, Dr. phil. Hans Karl Rosenberg. Sein Vater war ein katholischer Seminarleiter, der als 17-jähriger Jude zum katholischen Glauben konvertierte. Sohn Hans Karl studierte nach dem Abitur in Bonn Geschichte, Germanistik und Nationalökonomie. Nach der Lehramtsprüfung für höhere Schulen trat er in den Schuldienst ein und wurde Studienassessor am Prinz-Georg-Gymnasium, an der heutigen Prinz-Georg-Straße. 1920 bis 1930 war er auch Dozent für Geschichte und Staatsbürgerkunde an der Volkshochschule Düsseldorf (VHS). In verschiedenen Biografien wird er als Mitbegründer der VHS bezeichnet, die im November 1919 ihre Türen öffnete. 1924 bis 1930 unterrichtete er zudem am Lyzeum der Ursulinen in der Düsseldorfer Altstadt, dem heutigen St.-Ursula-Gymnasium. 1930 ging Rosenberg als Professor nach Bonn. Auf Katholikentagen und anderen öffentlichen Veranstaltungen etwa von katholischen Vereinen trat er als Redner gegen die Nationalsozialisten auf. Die Folge: 1933 wurde er als „Halbjude“im Sinn der NS-Ideologie zwangsbeurlaubt. Man verbot ihm, einer schriftstellerischen Tätigkeit nachzugehen. Unter Pseudonymen veröffentlichte er dennoch wissenschaftliche Beiträge. Seine Wohnung wurde überwacht, die Familie ausspioniert und drangsaliert. Als er 1942 schwer erkrankte, verweigerten Ärzte bis zu seinem Tod jede Hilfe.