Rheinische Post Ratingen

So bereitet sich Rot-Weiß Lintorf vor

In der Kreisliga A glauben die Fußballer nicht mehr daran, dass die Saison noch zu Ende gespielt wird. RWL stellt daher schon die Weichen für die nächste Spielzeit.

- VON WERNER MÖLLER

LINTORF Rot-Weiß Lintorf ist unter seinem im letzten Sommer neu verpflicht­eten Spielertra­iner Pascal Ohlenmache­r in der Fußball-Kreisliga A eine ordentlich­e Saison gelungen. Elf Spiele stehen noch aus, aber niemand weit und breit rechnet noch mit deren Austragung. Wahrschein­licher ist, dass die Spielzeite­n im Amateurfuß­ball aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie abgebroche­n werden. Der Fußball-Verband Niederrhei­n (FVN) hat in Videokonfe­renzen ein Stimmungsb­ild in seinen Kreisen dazu eingeholt. „Insgesamt haben bislang bereits rund 400 Vertreter von Mannschaft­en und Vereinen an insgesamt 13 FVN-Videokonfe­renzen teilgenomm­en“, teilt der Verband mit, der nach der finalen Konferenz am heutigen Donnerstag im Kreis Solingen seine Vereien auch im Internet abstimmen lassen will, wie mit der Saison zu verfahren und zu werten ist.

Die Lintorfer haben sich derzeit Platz elf gesichert, satte neun Punkte vor der Abstiegszo­ne, und alle rund um die Jahnstraße sind damit vollauf zufrieden. Die Wirren vom vergangene­n Frühjahr mit der Verpflicht­ung von zahlreiche­n Ex-Landesliga­spielern, die überhaupt nicht zu bezahlen waren und dann auch nie erschienen sind, sind jedenfalls vorzüglich verkraftet.

Schnee von gestern. Umsichtige Leute wie der zweite Vorsitzend­e Klaus Brügel, Pascal Ohlenmache­r, dessen Co-Trainer Theo Momm und auch Jean Pierre Kutzen konnten alles rechtzeiti­g geradebüge­ln, auf die Schnelle eine ordentlich­e Mannschaft

erstellen, und ähnlich geht es nun weiter. Bei den A-Junioren, die in der Leistungsk­lasse Platz acht belegen, gab es in der Rückrunde einige Verwirrung­en. Interessan­te Spieler aus dieser Truppe wollten sich abmelden, aber Kevin Held ist gerade dabei, auch das zu klären. Damit kennt man sich an der Jahnstraße inzwischen bestens aus. „Fünf oder gar sechs Spieler aus dieser Truppe können wir gut gebrauchen“, so Ohlenmache­r, der als Ur-Lintorfer (von Jugend an spielt er bei RWL) alle Mannschaft­en bestens kennt. Das freilich war immer so, die Nachwuchsa­rbeit hat er auch dann genau verfolgt, als er längst bei den Senioren kickte. Der 35-jährige Fachangest­ellte im Logistikwe­sen in einer Lintorfer Firma ist ein unglaublic­her Glücksfall für den Traditions­verein.

Zugänge gibt es noch keine. Aber Jean-Pierre Kutzen, den alle in Lintorf nur „Jacko“nennen, der kümmert sich darum, wie seit Jahren. Es gibt in Ratingen nicht viele Fußballer, die über ähnlich gute Kontakte verfügen wie dieser nun 36 Jahre alte Ex-Torjäger. Sollte Not am Mann sein, schnürt er ohne jedes Murren selbst die Stiefel. Am liebsten freilich für einen Kurzeinsat­z. Ohlenmache­r und er sind dicke Freunde, von Kind an, haben zigmal gegeneinan­der gespielt, immer mit Haken und Ösen, und mit dem Abpfiff war jeder Konkurrenz­kampf abgehakt. „Mit Spielerver­pflichtung­en habe ich keine Erfahrunge­n“, gibt Ohlenmache­r ehrlich zu. „Das überlasse ich lieber dem Jacko und seinem Umfeld.“Aber zwei Routiniers, beide Mitte 30, wollen die Schuhe an den Nagel hängen: Micky Wüst und Sven Böhme. „Mit denen rede ich noch, ich kann sie auch in der kommenden Spielzeit bestens gebrauchen“, sagt Ohlenmache­r.

Einen Vorsitzend­en haben die Lintorfer nicht, aber die Aufgabenve­rteilung funktionie­rt. Das meiste geht über den Schreibtis­ch von Klaus Brügel. Da wegen Corona keine Versammlun­gen gestattet sind, konnte auch noch kein neuer Vereinsche­f gewählt werden. Der Posten ist seit einem Jahr vakant.

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FOTO: ACHIM BLAZY Schon seit der Jugend bei RotWeiß Lintorf: Pascal Ohlenmache­r ist inzwischen Spielertra­iner und ein absoluter Glücksfall für den Traditions­verein.

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