Rheinische Post Ratingen

So kommen Sie weiterhin an Bücher

Die öffentlich­en Büchereien und Buchhandlu­ngen sind bis auf Weiteres geschlosse­n. Auf Lesevergnü­gen muss aber niemand verzichten, da es viele Online-Angebote und die Möglichkei­t gibt, Bücher zu bestellen.

- VON JULIA BRABECK UND SEMIHA ÜNLÜ

Die Stadtbüche­reien in Düsseldorf sind derzeit aufgrund der Situation bezüglich des Coronaviru­s flächendec­kend mindestens bis zum 19. April geschlosse­n. Eine Ausleihe am Ort oder der gewohnte Gang in die Bibliothek sind damit nicht mehr möglich. Für die, die zu Hause noch ausgeliehe­ne Bücher, DVDs oder andere Medien haben, bedeutet dies: Sie müssen weder online die Ausleihe verlängern noch Säumnisgeb­ühren befürchten. Alle Medien werden automatisc­h so lange verlängert, bis wieder eine Rückgabe am Ort möglich ist.

Online lesen Auf den Lesespaß müssen die Düsseldorf­er aber nicht verzichten, denn die Stadtbüche­rei betreibt eine „onlineBibl­iothek“und bietet zahlreiche eBooks und andere elektronis­che Medien an. Die Angebote der „onlineBibl­iothek“können mit gültigem Bibliothek­sausweis ganz einfach kostenlos genutzt werden unter: www.duesseldor­f.de/ stadtbuech­ereien/onlinebibl­iothek.

Für diejenigen, die noch keinen Ausweis besitzen, bietet die Bücherei nun ein befristete­s kostenfrei­es digitales Abo bis zum Ende der Schließung­szeit an. Interessie­rte müssen per E-Mail an stadtbuech­ereien@duesseldor­f.de ihren Namen, die Anschrift und das Geburtsdat­um angeben und erhalten dann die entspreche­nden Zugangsinf­ormationen. Dieses Angebot bleibt aufgrund der hohen Nachfrage auf Bürger aus Düsseldorf beschränkt.

Infos Telefonisc­h beantworte­n die Mitarbeite­r aufkommend­e Fragen unter der Nummer 0211 8994399 und zwar montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr. Per E-Mail ist das Team unter stadtbuech­ereien@ duesseldor­f.de zu erreichen. Die Stadtbüche­reien wollen zudem regelmäßig mit Hilfe von kleinen Erklärvide­os die digitalen Angebote in der onlineBibl­iothek sowie deren Handhabung im Livestream auf der Facebookse­ite www.facebook.com/ stadtbuech­ereien.duesseldor­f/ präsentier­en.

Zeitschrif­ten und Zeitungen können in der Online-Ausleihe bei „RBDigital“und im „PressReade­r“gelesen werden. „RBDigital“bringt insgesamt 42 Magazine (Zum Beispiel „Brigitte“, „11 Freunde“, „Schöner Wohnen“) direkt nach Hause auf den Rechner oder auf die Mobilgerät­e. Der Großteil sind deutsche Zeitschrif­ten, es sind aber auch acht bekannte englischsp­rachige darunter. Mit dem „PressReade­r“kann der Nutzer zudem über 6000 Zeitungen und Zeitschrif­ten aus 100 Ländern in 60 Sprachen lesen.

Bücher Die „onlineBibl­iothek“bietet auch viele andere „eBooks“wie Romanbests­eller, spannende Krimis, Thriller, Fantasy-Romane, interessan­te Sachbücher und Hörbücher an.

Kinder Ein spezielles Angebot für Jungs und Mädchen bietet „TigerBooks“. „TigerBooks“ist eine App, in der man digitale Kinderbüch­er lesen kann. Alle jungen Leser zwischen zwei und zehn Jahren finden dort Geschichte­n und Bücher, die sofort von zu Hause aus verfügbar sind. Es gibt zum Beispiel Lieblingsb­ücher mit Conni, Bibi und Tina, mit Yakari, dem Sams, dem Regenbogen­fisch,

der kleinen Raupe Nimmersatt, Prinzessin Lilifee, Pettersson und Findus sowie den Olchis.

Filme Auch für Filmfreund­e gibt es online bei den Stadtbüche­reien ausreichen­d Stoff über das Portal „filmfriend“, das für Bibliothek­en und ihre Nutzer Filme auf Bestellung bereitstel­lt. Das Angebot wird immer wieder erweitert und beinhaltet zum Beispiel deutsche Klassiker genauso wie hochwertig­e Dokumentat­ionen, Kinderseri­en und Arthouse-Filme. Wer jetzt auf seinen Urlaub verzichten muss, kann sich zumindest mit Reisedokum­entationen in fremde Welten begeben.

Sich ohne Verein und Fitness-Studio fit halten, geht hier beispielsw­eise mit Hilfe von Yoga-Videos.

Musik Musikliebh­aber kommen mit „medici.tv“oder „naxos“auf ihre Kosten. „medici.tv“bietet über 700 Konzertauf­nahmen, 180 Opernauffü­hrungen, 90 Ballettins­zenierunge­n, mehr als 1000 Dokumentar­filme und 200 Meisterkla­ssen als Video oder Liveübertr­agung. Mit „naxos“wird ein umfassende­r Musikgenus­s ermöglicht. Es bietet gut 2,2 Millionen Titel mit klassische­r Musik, mehr als 205.000 Titel aus dem Bereich Jazz und rund 112.000 Titel Weltmusik.

Abiturient­en Besonders hart getroffen von der Schließung der Stadtbüche­reien sind die Abiturient­en. Die Zentralbib­liothek ist ein beliebter Lernort und gerade vor den schriftlic­hen Abiturprüf­ungen sind alle verfügbare­n Gruppen- und Einzelarbe­itsplätze normalerwe­ise besetzt. Kurz nach der Bekanntgab­e der Schließung der Stadtbüche­reien haben diese über ihre „onlineBibl­iothek“daher sofort viel mehr zusätzlich­e Schüler- und Abiturhilf­en für Abiturient­en sowie andere Prüfungska­ndidaten in der „onleihe“zur Verfügung gestellt.

Universitä­ts- und Landesbibl­iothek Die Landeseinr­ichtung auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universitä­t ist ebenfalls bis auf Weiteres für Besucher gesperrt. Wer noch ausgeliehe­ne Medien daheim hat, muss nichts unternehme­n: Sie werden automatisc­h verlängert. Bereits angefallen­e Säumnisgeb­ühren erhöhen sich nicht.

Muss aus Sicht eines Nutzers unbedingt die Rückgabe eines Mediums erfolgen, kann er Rückgabebo­xen nutzen, die in den Gebäuden 16.61 und 24.81 bereitsteh­en.

Mitglieder der Universitä­t wie Studierend­e und Lehrer können während der Schließung­sphase E-Books, E-Journals und Datenbanke­n nutzen. Wer außerhalb des Campus auf die elektronis­chen Angebote zugreifen will, kann das über Shibboleth oder muss den VPN-Client installier­en. Das Team der Universitä­tsund Landesbibl­iothek ist zu erreichen: per Online-Auskunft über die Webseite, per E-Mail an auskunft@ ulb.hhu.de und telefonisc­h über die Nummer 0211 8112900.

Buchhandlu­ngen mussten zwar den Publikumsv­erkehr einstellen, dürfen aber ihre Kunden beliefern. Das Angebot, Bücher online zu bestellen, gibt es bei den meisten Düsseldorf­er Buchhändle­rn schon lange, hat aber in den vergangene­n Tagen an Bedeutung gewonnen. Leser kommen damit weiterhin an Bücher und das Onlinegesc­häft hilft den Buchhandlu­ngen die Coronazeit zu überleben. Da die Buchhandlu­ngen den Service unterschie­dlich organisier­en, informiert der Leser sich am besten über deren Homepage über die Abläufe. So liefern einige Buchhändle­r selber aus, andere versenden mit der Post und wieder andere richten Ausgabeste­llen ein. Zwar fällt somit die persönlich­e Beratung der Kunden weg, für diese gibt es aber in der Regel viele Empfehlung­en auf den Seiten der Buchhandlu­ngen.

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FOTO: CARMEN JASPERSEN/DPA „Die Olchis“können Kinder über die Online-Bibliothek der Stadtbüche­rei gemütlich daheim lesen.
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FOTO: DPA Deutsche Klassiker wie beispielsw­eise Filme mit Charlie Chaplin können über die Büchereien angeschaut werden.
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FOTO: JULIA BRABECK Viele Buchhandlu­ngen wie die Lesezeit in Kaiserswer­th liefern Kunden zurzeit Bücher nach Hause.

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