Entspannen in einem Unesco-Weltkulturerbe
Im Herzen der Ardennen, in der Region Famenne, liegt der erste Geopark Belgiens, der seit April den Titel Unesco Global Geopark tragen darf.
Die beiden durch die Maas getrennten ländlichen Regionen, Fagne und Famenne, erstrecken sich sanft von Osten nach Westen entlang eines Kalksteinmassivs, „Calestienne“genannt, das der Landschaft die Form runder Hügel verleiht, ihr Seen und zahlreiche Flüsse schenkt. Über Millionen Jahre hat es sich durch das saure Wasser des Ardennenmassivs im Süden ständig verändert. Zahlreiche Legenden ranken sich um die geheimnisvollen Stätten dieser Gegend.
Naturliebhaber fühlen sich hier fast wie im Paradies. Das Famenne, am Rande des Ardenner Plateaus gelegen, profitiert auf natürliche Weise von seinen dichten Wäldern und seinen vielfältigen Landschaftsformationen. Abwechselnd wild und sanft zeigen sich die beiden Flüsse Ourthe und Lesse.
Hier, im Herzen der Ardennen, liegt der erste Geopark Belgiens, der seit April den Titel Unesco Global Geopark tragen darf. Er umfasst eine Fläche von 911 Quadratkilometern und verteilt sich über die Gemeinden Beauraing, Durbuy, Hotton, Marche-en-Famenne, Nassogne, Rochefort, Tellin und Wellin. Das Territorium verteilt sich über die Provinzen Namur und Luxemburg, ist sehr reichhaltig an Naturschätzen, darunter viele Höhlen wie beispielsweise in Han-sur-Lesse, Hotton und Rochefort.
Zusammen mit dem 1970 errichteten Wildtierreservat und der neuen Attraktion, dem virtuellen Speleogame, sowie dem Museum der unterirdischen Welt verdienen sich die Grotten von Han-sur-Lesse, die größten Westeuropas, drei Sterne, die höchste Wertung im grünen Guide Michelin. Steinerne Geschichte wo man hinschaut, auch in Wéris.
Über Barvaux gelangt man zu einem geheimnisvollen Zeugnis der Überreste reicher galloromanischer Geschichte, den Hünengräbern und Menhiren (prähistorische Steinblöcke) von Wéris mit Fabelnamen wie „Pas de Bayard“oder „Lit du Diable“. Inmitten der abwechslungsreichen Landschaft von Ebenen und Wäldern schimmern die Schieferdächer der prächtig restaurierten Fachwerk- und Kalksteinhäuser von Wéris wie bläuliche Flecken im Laubwerk.
Durch und durch ländlich geprägt ist der Ort mit seiner romanischen Kirche und dem Schloss aus dem 17. Jahrhundert – eine verborgene Idylle, deren entzückender Charme ihn mit zu den schönsten Dörfern der Wallonie gemacht hat. Die Megalithen bei Forrières und verschiedene Steinbrüche, in denen früher auch Marmor abgebaut wurde, charakterisieren diese Region.
Auch das Dorf Sohier ist eines der schönsten der Wallonie. Bemerkenswert ist die Ähnlichkeit seiner traditionellen Häuser, die im 19. Jahrhundert fast alle aus Kalkstein gebaut wurden. Kulturschätze wie das Schloss, das aus dem 14. Jahrhundert stammt, die alte Schule oder die Kirche Saint Lambert findet man hier.
Ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Marche-en-Famenne bietet das kleine Tal Fond des Vaulx mit seinem wilden Charakter auf einer Fläche von rund 15 Hektar ein Kontrastbild zur weiten Ebene von Marche. Hier gibt es eine reichhaltige Fauna und Flora. Der Ort (mit seinem Parcours Hebert) bietet zahlreiche Sportund Abenteueraktivitäten wie Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung oder Klettern.
Über drei Wege (nicht beschildert) von 2,2 bis 4,5 Kilometern lassen sich mehrere Grotten entdecken wie die Grotte de la Ducasse und der Trou du Renard. Der Gouffre de Trotti-aux-Fosses ist ein einzigartiges Kuriosum in Belgien, naturdenkmalgeschützt als unterirdische Höhle von besonderem wissenschaftlichem Interesse.
Der schönste und bekannteste Ort in dieser Region ist Durbuy, auf der einen Seite die mittelalterliche Romantik eines Marktfleckens, auf der anderen ein Eldorado für Outdoorsportler. Durbuy ist im Umbruch, wird durch Investoren auf ein noch höheres Niveau des zeitgemäßen Tourismus getrimmt, etwa mit dem Adventure Valley Durbuy, dem neu konzipierten Abenteuerpark, auf einem grünen Areal von 350 Hektar Fläche über drei Hügel und drei Täler in einer Umgebung, die eine wunderbare Symbiose mit der Natur eingeht.