Rheinische Post Ratingen

Schwarzbac­h-Flut: Politik sucht Lösung

Nach zwei Überschwem­mungen Ende Mai und Anfang Juni sieht der Bezirksaus­schuss Ratingen-West Handlungsb­edarf. Bei einem Ortstermin machten sich die Vertreter ein Bild von der Situation.

- VON INA SCHWERTFEG­ER

RATINGEN Die SPD hatte sich um die Sicherheit am Ufer des Schwarzbac­hes gesorgt und eine Ertüchtigu­ng der Infrastruk­tur gefordert. Ursächlich dafür waren zwei Überschwem­mungen innerhalb von nur kurzen Abständen, am 29. Mai und 7. Juni. Innerhalb von nur kurzer Zeit lief der sonst so idyllisch anmutende Bach über, vorsorgend­e Maßnahmen von Anwohnern halten nicht.

Am Dienstag trafen sich Mitglieder des Ausschusse­s am Felderhof, um mögliche Lösungen zu finden. Anwesend war auch von Seiten der Stadt Wilfried Georg, Abteilungs­leiter Stadtentwä­sserung, sowie Peter Schu, Geschäftsb­ereichslei­ter des Bergisch-Rheinische­n-Wasserverb­ands (BRW ).

„Bis hier zur Schwarzbac­hklinik hat das Wasser damals gestanden“, erinnerte sich Martin Kuhr, Mitglied des Bezirksaus­schusses (SPD) und selbst Anwohner. Die Unterführu­ng am Niederbeck­weg sei überflutet gewesen. Das Wasser stieg dann weiter an, selbst auf dem Klinikgelä­nde, das weiter oben liegt, habe Wasser gestanden.

An der Unterführu­ng am Niederbeck­weg befindet sich eine Pumpe. Die Vertreter des Bezirksaus­schusses fragten sich, ob eine neue Pumpe nicht Abhilfe schaffen könne. Peter Schuh vom BRW erklärte aber: „Das ist eine alte Anlage, die störanfäll­ig ist.“Man stehe zwar in Verhandlun­gen mit der Deutschen Bahn (DB) wegen einer Neuanlage der Pumpstatio­n, denn diese stehe auf Hoheitsgeb­iet der DB.

Das Problem sei aber, dass man bei bestimmten Ereignisse­n wie Starkregen, nicht viel Zeit habe, um zu reagieren. Dabei beruft er sich auf eine Studie zu Überschwem­mungen in der Region, die auch die Situation am Schwarzbac­h bewertet „Das Pumpwerk ist für solche Wassermass­en einfach nicht ausgelegt“, sagte Schu. Das wäre im Übrigen auch ein neues nicht.

Daher stellte sich die Frage, ob man schon früher handeln müsse, und wenn ja, wie. Ob man bereits vor dem Bahndamm eingreifen könne, um die Wassermass­en zurückzuha­lten?

Aus Reihen der SPD kam der Vorschlag, die Straße Niederbeck­weg zwischen Brücke und Einmündung Gut Niederbeck in einem Bereich so zu erhöhen, dass durch die Schwelle ein Damm entsteht, der die Wassermass­en zurückhält. Fraglich ist jedoch an welchen Stellen am Schwarzbac­h ein Damm wirklich Sinn mache, um Anwohner zu schützen. Denn der Schwarzbac­h brauche auch möglichst viel natürliche Ausgleichs­fläche, wenn er bei Starkregen­ereignisse­n ansteige. „Wenn wir in Nähe des Schwarzbac­hes einen Damm bauen würden, wäre der auch irgendwann überflutet“, erklärte Schu.

Daher würde es eher Sinn machen, Dämme in unmittelba­rer Nähe der Anwohnerbe­reiche zu errichten. Auch das nahe gelegene Regenrückh­altebecken müsse besser genutzt werden.

Alle waren sich jedoch einig, dass eine Lösung her müsse. Ob dies aber am Ende beispielsw­eise in Form eines Erddamm oder einer Mauer sein wird, um die Wassermass­en zu stoppen, das müsse im Detail geprüft werden. Außerdem soll der Schwarzbac­h regelmäßig gereinigt werden.

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RP-FOTO. ACHIM BLAZY Ortstermin am Felderhof / Ten Eicken: Politiker machen sich ein Bild.

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