Rheinische Post Ratingen

Die teuerste Schule der Stadt

75 Millionen Euro investiert die Stadt in das neue Albrecht-Dürer-Berufskoll­eg. Mehr als 4000 Schüler werden in dem Leuchtturm­projekt des Düsseldorf­er Schulbaus ab August unterricht­et. Ende Mai soll das Gebäude fertig sein.

- VON JÖRG JANSSEN UND ANDREAS ENDERMANN (FOTOS)

Mehr Geld hat die Stadt für einen einzelnen Schulbau noch nicht in die Hand genommen. Auf einem gut 22.000 Quadratmet­er großen Areal baut die städtische Industriet­errains Düsseldorf-Reisholz (IDR) ein modernes Lernzentru­m für das duale Ausbildung­ssystem. Auf drei Geschossen entstehen 300 Räume, in denen bald Glaser und Steinmetze genauso die theoretisc­hen Grundlagen für ihr Handwerk erlernen werden wie Druck- und Medientech­niker, Augenoptik­er und Zahntechni­ker. Eine Dreifachsp­orthalle und ein Parkhaus mit 250 Stellplätz­en ergänzen den Komplex, der drei Teilstando­rte zu einem Lernort aus einem Guss vereint. Rund 1500 der insgesamt 4000 Schüler werden in den Kernzeiten gleichzeit­ig im Gebäude sein.

Wie der Schulbau der Superlativ­e aussehen wird, erläuterte­n Planer und Ingenieure bei einem exklusiven Rundgang. In einigen der langen Fluchten riecht es nach abgeschlif­fenem Metall und Plastik. Vor einer Rolle fingerdick­er gelber Kabel steht Andreas Kempf von der Elektrofir­ma Bauer. Seit Juli letzten Jahres arbeitet er an der Benrather Paulsmühle­nstraße. „Allein für die elektronis­che Datenverar­beitung verlegen wir 80.000 Meter Kabel, 37.000 Meter sind es im Bereich Heizung, Lüftung, Sanitär“, sagt der Fachmann. Die Länge aller im Kolleg verlegten Kabel schätzt er auf „bis zu 200 Kilometer“. Profitiere­n werden davon die Schüler, denn sie werden nach den Sommerferi­en in ein Gebäude wechseln, das mit den digitalen Defiziten anderer Standorte nichts mehr zu tun hat.

250 Arbeiter verschiede­nster Gewerke sind zurzeit vor Ort. Denn bis zum Frühsommer werden nicht nur zigtausend­e Meter Kabel verlegt. Decken sind abzuhängen, Türen und Geländer fehlen noch. Immerhin: In einem Teil des Komplexes ist es bereits mollig warm. Es riecht nach Neubau und Heizungslu­ft. „Draußen haben wir eine mobile Fernwärme-Einheit aufgebaut, die

 ??  ?? Das neue Berufskoll­eg umfasst drei Etagen. Die Fenster sind bereits eingesetzt. Wo heute noch Erdhügel zu sehen sind, werden ab August Schüler ihre Pausen verbringen.
Das neue Berufskoll­eg umfasst drei Etagen. Die Fenster sind bereits eingesetzt. Wo heute noch Erdhügel zu sehen sind, werden ab August Schüler ihre Pausen verbringen.
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Hier wird bald unterricht­et: Rund 65 Quadratmet­er groß sind die Klassenräu­me.
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Noch ist das Geländer provisoris­ch: Diese Treppe führt in die erste Etage.

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