Rheinische Post Ratingen

Der Gentleman-Boxer und die Kunst

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Reger Besucheran­drang herrscht in der auf PopArt und klassische Moderne spezialisi­erten Galerie von Harry Mensing an der Kö, wo Guldenster­n seine jüngste Ausstellun­g „Fireworks of Art“präsentier­t. Hinter Guldenster­n verbirgt sich das Künstler-Duo Peter Wolframm und Peter Smolka, die seit den frühen 90er Jahren eine feste Größe im Genre PopArt sind. Häufig werden sie in einem Atemzug mit Charles Fazzino, Romero Britto, Patrick Rubinstein, Tom Boston oder Mr. Brainwash genannt. Die beiden Peters arbeiten häufig gemeinsam an den Bildern, jedoch hat jeder einzelne auch seine besonderen Vorlieben. „Peter zieht es aktuell eher zu Street-Art-Motiven, was ich ganz cool finde, aber ich bleibe bei der klassische­n Pop-Art, arbeite gern mit Alu oder Plexi“, so Peter Wolframm. Das Duo wird seit vielen Jahren exklusiv von Mensing vertreten. Unter den Gästen ist auch Ex-Boxer und World-Champion Henry Maske, der sich erkennbar für die farbenfroh­en Bilder von Guldenster­n begeistert. Der wegen seines kultiviert­en Auftretens „Gentleman“genannte Halbschwer­gewichtler, der 31 Siege in 32 Kämpfen für sich verbuchen konnte, hat eine vielschich­tige Beziehung zur Kunst. Die beschränkt­e sich nicht nur auf die Kunst des Boxens – möglichst ohne schwere Blessuren zu gewinnen. „Die Welt der bildenden Kunst hat sich für mich geöffnet, als ich erstmals einen Künstler von Weltruf, nämlich James Rizzi, meinen Wettkampf-Mantel gestalten ließ“, erzählt Maske. Später brachte der Mantel in einer Versteiger­ung 17.000 Mark für wohltätige Zwecke. Für weitere Kämpfe entwarfen auch Künstler wie Gunter Sachs, Friedensre­ich Hundertwas­ser oder Armin Mueller-Stahl Wettkampfm­äntel für den Weltklasse­Boxer mit dem großen Herzen. Bei anschließe­nden Versteiger­ungen erzielten die Wettkampfm­äntel beträchtli­che Summen für wohltätige Zwecke. Auch mit Pop-Art kann sich Maske anfreunden. „Die ganzen farbenfroh­en Bilder, dazu Motive wie etwa Schauspiel­er-Ikonen, sprechen mich sehr an, sie hier zu sehen, macht große Freude, und so wird es auch sein, wenn man die Bilder für Zuhause erwirbt“, sagt Maske, der in Overath bei Köln wohnt, jedoch immer wieder auch gern nach Düsseldorf kommt. „Düsseldorf und die damalige Philipshal­le waren eine wesentlich­e, unvergessl­iche Plattform für meine gesamte Profi-Karriere“, erklärt der Boxer, der es jedoch auch liebt, mit seiner Frau nur mal über die Kö zu flanieren. Das Honorar in Höhe von 10.000 Euro, das er für seinen Auftritt beim Neujahrsem­pfang der Galerie Mensing erhält, wird jedoch nicht den Weg ins Geschäft auf der Kö finden. Der Betrag geht komplett an die Henry-Maske-Stiftung „A Place for Kids“, die auf vielfältig­e Weise sozial benachteil­igte Kinder unterstütz­t. Bernd Schuknecht

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Henry Maske hat ein Faible für Kunst, vor allem für die Bilder von Guldenster­n. In die Galerie von Harry Mensing kam der Ex-Boxer zur Eröffnung.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Henry Maske hat ein Faible für Kunst, vor allem für die Bilder von Guldenster­n. In die Galerie von Harry Mensing kam der Ex-Boxer zur Eröffnung.

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