Rheinische Post Ratingen

Hoppeditz erwacht mitten in der City

Das passiert vormittags, 11.11 Uhr – eine Premiere. Abends wird dann in der Stadthalle das neue Prinzenpaa­r gekürt.

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Mit Samuel und Jacinta hatten Sie in der abgelaufen­en Session ein Prinzenpaa­r, das im ganzen Land Beachtung gefunden hat. Macht das die Sache für die neuen Tollitäten nicht schwer?

PETER HENSE Richtig, die Marke Ratinger Karneval hat in der vergangene­n Session für viel Aufmerksam­keit gesorgt. Das lag natürlich auch am Prinzenpaa­r. Und, man darf es ja ruhig sagen, an ihrer Hautfarbe und der damit verbundene­n Einmaligke­it im Karneval. Doch war es unser aller Anliegen, auch das des Prinzenpaa­res, dass genau dieses in Zukunft keine Rolle mehr spielen darf in unserer Gesellscha­ft. Wenn wir dies erreicht hätten, würde eine Herzensang­elegenheit von uns in Erfüllung gehen. Und genau das haben die Ratinger und auch das designiert­e Prinzenpaa­r Adena erkannt und genau so gesehen. Also, warum sollten sie es schwer haben? Sie sind sympathisc­h, intelligen­t, lieben den Karneval und freuen sich auf die „tollen Tage“und ihre Narrenscha­r. Jedes Prinzenpaa­r ist auf seine Art einmalig. Und das ist auch gut so!

Am Samstag ist die große Prinzenkür­ung. Was erwartet das Narrenvolk?

HENSE Ich denke, man darf sich wieder freuen auf ein abwechslun­gsreiches Programm. Ich persönlich bin riesig gespannt auf das neue Mottolied. Ignacio Ordejon von den ExSchirmhe­rren ATN MIZ hat es gemeinsam mit dem „Hahnenschr­ei“vertont. Premiere ist auf der Prinzenkür­ung. Und dann mal sehen, wie die Halle tobt. Ich freue mich darauf.

Und dann steht noch eine Premiere an. Der Hoppeditz erwacht im völlig neuem Rahmen vor St. Peter und Paul.

HENSE In den vergangene­n Jahren, so unser Eindruck, ist der traditione­llen Figur des Hoppeditz in Ratingen so etwas die Aufmerksam­keit abhanden gekommen. Das Hoppeditz-Erwachen in der Stadthalle als eigenständ­ige Veranstalt­ung wurde gestrichen, dann zusammenge­legt mit der Kürung. Was beiden, Hoppeditz und Prinzenpaa­r, nicht gerecht wurde. Wir möchten den Hoppeditz wieder auf die Straße zum Narrenvolk bringen. Und da unser Brauchtum auch etwas mit Kirche zu tun hat, lag es nahe, die Figur vor der Kirche wieder „zum Leben“zu erwecken. Ein schöner Platz in Ra- tingens City und ein würdiger Ort für das Hoppeditz Erwachen. Danke hierfür an Pfarrer Schilling. Denn ohne sein Einverstän­dnis wäre dies nicht möglich.

Wie ist die Idee entstanden, das Hoppeditz Erwachen neu zu gestalten?

HENSE Der neue Vorstand des Karnevalsa­usschusses hat sich im vergangene­n Jahr auf die Fahnen geschriebe­n, den Ratinger Karneval zukunftsfä­hig zu machen. Dazu ge- hört selbstvers­tändlich auch, dass Veranstalt­ungen, für die der KA verantwort­lich zeichnet, auf den Prüfstand kommen. Und beim Hoppeditz Erwachen haben wir Handlungsb­edarf gesehen. Der Hoppeditz sollte wieder mehr wahrgenomm­en werden. Seine Rolle im Rheinische­n Brauchtum ist wichtig und geschichts­trächtig. WOLFGANG SCHNEIDER STELLTE DIE FRAGEN.

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RP-ARCHIVFOTO: A. BLAZY KA-Chef Peter Hense baut den Ratinger Karneval als eigene Marke auf.

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