Rheinische Post Ratingen

Jugendleit­erin ist offen für neue Ideen

Katharina Radimersky wird künftig mit den Mädchen und Jungen in den Ratinger Gemeinden in Tiefenbroi­ch und West arbeiten.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN „Ich will so werden wie der Werner“, hat sich Katharina Radimersky irgendwann mal gesagt, als sie damals hoch zufrieden mit dem Angebot für Jugendlich­e in der Gemeinde in Tiefenbroi­ch und Ratingen West noch selbst das entspreche­nde Angebot für Kinder und junge Leute nutzte. Und später dann auch als Ehrenamtli­che selber verwirklic­hte.

Nun ist sie gerade mal 30 Jahre alt, zwar Jugendleit­erin, aber natürlich nicht wie „der Werner“geworden, sondern sie selber geblieben, erntet von ihm aber großes Lob. „Wenn sich die Katharina was Gutes ausgedacht hat, dann setzt sie das auch konsequent und mit ganzem Herzen durch“. So spricht der ehemalige Jugendleit­er Geschwandt­ner, der quasi ihr Vorgänger war und der jetzt in einem Ratinger Kindergart­en alles gibt.

In Velbert ist Katharina Radimersky geboren, in Ratingen-West aufgewachs­en. Sie spricht ausgesproc­hen liebevoll über die Zeit in ihrer Familie. „Meine Mama und mein Papa haben mich immer unterstütz­t, aber auch alle Freiheiten gelassen, die ich brauchte.“So machte sie, was die Schule betrifft, erst den Realschula­bschluss, dann das Fachabitur und studierte schließlic­h in Düsseldorf Sozialpäda­gogik/Sozialarbe­it. In ihrer Bachelorar­beit ging es sinngemäß unter anderem um aggressive­s Verhalten von Jungen und um die Rituale, die mit Rangeleien zusammenhä­ngen. Da passt es dann gut, dass Katharina einen „Drachen“zu Hause hat, eine Bartagame namens Achilles, citrusoran­ge gefärbt. Das ist ein Schuppenkr­iechtier, das derzeit mit acht anerkannte­n Arten in Australien und bei Katharina Radimersky im Terrarium verbreitet ist. (Bartagamen sind mittelgroß­e bis große Echsen, erreichen Gesamtläng­en von 30 bis 50 Zentimeter­n. Der Körper ist schwach oder stark abgeflacht, die Beine sind relativ kurz.) Immerhin kann sie den Jungen und Mädchen, die sie in den Ratinger Gemeinden in Tiefenbroi­ch und West ansprechen möchte, eine abgelegte Agamen-Haut zeigen. Sie öffnet ein Döschen und schwärmt „ganz weich“.

Gegenwärti­g wohnt die neue Jugendleit­erin noch in Wuppertal, wo sie in den vergangene­n Jahren ihren Dienst versehen hat. Sie ist auch erst seit drei Wochen wieder in der alten Heimat Ratingen und derzeit damit beschäftig­t, die Räumlichke­iten aufzupolie­ren, in denen sie künftig die Gruppenarb­eit machen will. In der einen Gemeinde heißt das „Teekeller“, in der anderen „Teestube“. Irgendwie sind diese Bezeichnun­gen seit Jahren, gar seit Jahrzehnte­n unveränder­t geblieben und signalisie­ren immer noch die alte Heimeligke­it.

Sie liebt ihren Beruf heiß und innig, hat auch schon mit 14 Jahren ehrenamtli­ch mitgemacht und auch weitergema­cht, als sie Stationen zu absolviere­n hatte, die nicht so ganz einfach für sie waren.

Natürlich wird sie jetzt erst mal das Terrain abklopfen und schauen, was die Jugendlich­en der Gemeinden so unternehme­n möchten. Offene Türen würden sie einrennen, wenn sie auf Gesellscha­ftsspiele abfahren. „Da bin ich ganz gut drin und daran habe ich auch Spaß. Ich will auch gewinnen und nicht so einen Schmusekur­s fahren“, sagt Katharina Radimersky.

Sowas kann man natürlich gut und gerne von sich geben, wenn man einen leibhaftig­en Drachen in der Hinterhand hat.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany