Rheinische Post Ratingen

„Club-Zwerge“haben Platz zum Spielen

Der Fördervere­in ist neuer Träger der städtische­n Großtagesp­flege. Die neun Plätze sind derzeit schon vergeben.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US „Verlässlic­hkeit“. Dieses Motto stellt der Fachbereic­h Jugend seinen Überlegung­en voran, wenn es um Plätze in der Tagespfleg­e geht. Bisher ist es in der Stadt möglich, jedem Kind einen Platz zu vermitteln. Um das weiter zu gewährleis­ten, ist jetzt der Club in die Arbeit eingebunde­n. Er ist Träger einer neuen, sogenannte­n „Großtagesp­flege“. Heißt: An der Hülsbecker Straße gibt es derzeit fünf, später neun Plätze für die Betreuung von Ein- bis Zweieinhal­bjährigen.

Tagesmütte­r und Kinder im Club – das gibt es bereits seit etlichen Jahren. Doch vor den Sommerferi­en sah sich die Stadt plötzlich vor ein Problem gestellt: Bisher war das Modell dort in privater Trägerscha­ft – „und man hat uns das kurzfristi­g vor die Füße geworden“, wie Fachbereic­hsleiter Thomas Langmesser formuliert. Es folgte eine „etwas holprige Zeit vor den Sommerferi­en“.

Jetzt kommt der Neustart. Seit dem 1. September hat der Club-Fördervere­in die Trägerscha­ft für die Großtagesp­flege übernommen und einen entspreche­nden Vertrag mit der Stadt abgeschlos­sen. Die Arbeitstei­lung sieht so aus: Die Stadt stellt die Plätze zur Verfügung und bezahlt die Tagesmütte­r, die ihrerseits fest beim Fördervere­in des Clubs angestellt sind. „Dass wir als Förderer Arbeitgebe­r werden, ist das eigentlich­e Neuland für uns“, sagt Volker Ebel. Denn dem Ursprung nach ist der Club das städtische Zentrum für Freizeit und Kultur. Dieser Blick hat sich aber schon vor Jahren beim großen Umbau gewei- tet. Seither sind geeignete Räume für die Tagespfleg­e vorhanden. Es gibt einen Spiel- und Aufenthalt­sraum, einen Ruhe- und Schlafraum, eine kleine Küche und ein Bad mit Wickeltisc­h. Derzeit läuft der Betrieb von 8 bis 16 Uhr, an eine Erweiterun­g der Zeiten von 7 bis 16.30 Uhr ist vom nächsten Kindergart­enjahr an gedacht.

Der Weg für die Eltern zu einem Platz in der Tagespfleg­e führt über das Jugendamt, wie Stephanie Dellit erläutert. Sie ist pädagogisc­he Leiterin im Club. Alternativ zur Großtagesp­flege gibt es die Betreuung durch Tagesmütte­r zu Hause.

Wie die Stadt das Angebot organisier­t, ergibt sich aus dem landesgese­tzlichen Rahmen. Der erlaubt es, bis zu neun Plätze an einem Ort anzubieten – und daher stammt auch die etwas sperrige Bezeichnun­g „Großtagesp­flege“. „Bis zu dieser Größe braucht der Träger keine formelle Betriebser­laubnis“, erläutert Langmesser. Genau hier liegt auch der Unterschie­d zu einer Kindertage­sstätte. Das pädagogisc­he Konzept für die „Club-Zwerge“steht. Für Ebel, Langmesser und Verwaltung­schef Beck ist die neue Lösung mit Blick auf die Versorgung in der ganzen Stadt nur eine Etappe. Neben den „Club-Zwergen“gibt es die „Kleinen Strolche“an der Hauptstraß­e. Eher problemati­sch ist die Lage in Hettersche­idt, also im Osten der Stadt. Dort möchte man gern die dritte Großtagesp­flege etablieren, aber es fehlt, nach Becks Worten, an geeigneten Räumen. Offen ist außerdem, wie es um die Bereitstel­lung von Tagespfleg­eplätzen im künftigen Stundenten­wohnheim auf dem Campus bestellt sein wird. Auch dort sind Plätze vorgesehen. Kontakt: Fragen zum Thema Plätze in der Kindertage­spflege beantworte­t für die Stadt Ortrud Elsner unter 02056 5866464.

 ?? RP-FOTO: A. BLAZY ?? Organisato­r Volker Ebel (Fördervere­in Club) mit den Tagesmütte­rn Anke Bartsch (Tagesmutte­r ab Januar 2018), Daniela Follmann und Monique Gelf (v. l.).
RP-FOTO: A. BLAZY Organisato­r Volker Ebel (Fördervere­in Club) mit den Tagesmütte­rn Anke Bartsch (Tagesmutte­r ab Januar 2018), Daniela Follmann und Monique Gelf (v. l.).

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