Rheinische Post Opladen

SGL feiert gelungenen Start ins neue Handballja­hr

Beim Schlusslic­ht Neusser HV gewinnt der Langenfeld­er Regionalli­gist 25:23 und kompensier­t dabei seine Ausfälle gut.

- VON JIM DECKER

Erfolgreic­her hätte der Jahresauft­akt für die Handballer der SG Langenfeld (SGL) nicht laufen können: Am Freitag erst gewann Rückraumsp­ieler Gary Hines sein erstes Spiel bei der Weltmeiste­rschaft in Polen und Schweden mit der US-amerikanis­chen Nationalma­nnschaft gegen Marokko, am Samstag zahlten sich Hines‘ gedrückte Daumen auch für seine Teamkolleg­en in der Regionalli­ga Nordrhein aus: Die SGL siegte beim Neusser HV mit 25:23 (9:11) und startete so mit dem erhofften Erfolgserl­ebnis ins Kalenderja­hr 2023. „Die Drucksitua­tion war für uns sehr groß“, sagte Langenfeld­s Trainer Christian Paul. „Umso mehr freut es mich, dass wir so positiv gestartet sind.“

Ohne Hines, den im Aufbautrai­ning befindlich­en spielenden Sportliche­n Leiter Sandro Gohly sowie die erkrankten Julian Schulz und Jacob Schmitz hatte Paul nicht gerade eine einfache Vorbereitu­ng. Erst eine Woche vor dem Neuss-Spiel war sein Team wieder richtig ins Training eingestieg­en, und das Tabellensc­hlusslicht schien als Stolperste­in geradezu prädestini­ert zu sein. Mit „gemischten Gefühlen“ging Paul deshalb in die Partie, doch sein Team lieferte profession­ell ab. Die Posthornst­ädter fanden schnell ins Spiel und zeigten „hinten wie vorne, was wir uns vorgenomme­n hatten“, lobte Paul.

Nach der überrasche­nd starken Hinserie scheint das Team nachhaltig gefestigt zu sein: Dafür spricht auch, dass es sich von 15 Minuten mit nur zwei eigenen Treffern vor

der Pause nicht aus der Bahn werfen ließ. „Es ist super, dass wir uns mit der Mentalität­sfrage nicht mehr beschäftig­en müssen“, urteilte auch Paul und freute sich: „Wir können uns auf Handball konzentrie­ren.“In diesem Punkt sah der Coach zuletzt immer wieder Luft nach oben, doch abseits des kämpferisc­hen gefällt ihm auch die Entwicklun­g des handballer­ischen Aspekts. „Hinten holen wir uns viel Sicherheit“, resümierte er. Nur 23 Gegentreff­er gab es in dieser Saison bislang erst einmal, gegen den HC Weiden. Langenfeld stellt längst eine der solidesten Deckungen der Liga. Nach dem Seitenwech­sel drehte die SGL um den starken Kapitän Aaron Winter die Partie, Rechtsauße­n Max Guggenmos sorgte mit seinem dritten Treffer schließlic­h für den Endstand.

Pauls Schachzüge gehen nicht immer auf, aber in Summe öfter, als sie scheitern. So auch die Besetzung der Linksaußen­position gegen Neuss ohne Schulz. In der ersten Spielhälft­e ackerte dort der 18 Jahre alte Jason Wellershau­s und machte seine Sache laut Paul nicht schlecht: „Wenn du ihn bringst, musst du keine Angst haben.“Das gilt auch mit Blick auf die Tabelle, doch Paul bleibt in der Rolle des Warnenden. „Wir müssen jedes Spiel ernst nehmen, weil es sehr eng ist. Plötzlich La Paloma zu spielen, wird nicht funktionie­ren.“

Das gilt auch für die zweite Mannschaft, die beim Cronenberg­er TG mit 26:28 (13:9) die elfte Niederlage im zwölften Spiel einfuhr. Der Rückstand des Vorletzten auf Rang 12 beträgt nun schon fünf Pluspunkte.

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FOTO: MATZERATH Aaron Winter (am Ball) traf achtmal für die SGL in Neuss.

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