Rheinische Post Opladen

Pool zum Wingsurfen ersetzt stehende Welle

Die Boot in Düsseldorf bietet einige Neuheiten und kehrt nach langer Pause stark zurück. Es ist so viel Fläche vermietet wie vor der Pandemie.

- VON ALEXANDER ESCH

Nach drei Jahren Zwangspaus­e aufgrund der Corona-Pandemie kehrt die Boot nach Düsseldorf zurück. Nicht mehr dabei sein wird die stehende Welle, dafür ist ein neues Becken für die Trendsport­art Wingsurfen entstanden. Vom 21. bis 29. Januar präsentier­en 1500 Aussteller aus der Welt des Wasserspor­ts in 16 Messehalle­n ihrer Neuheiten. Für Boot-Director Petros Michelidak­is ist das eine sehr gute Nachricht: „Wow“, sagte er als Kommentar zu diesem Zuspruch. Dieser sei noch im April nicht absehbar gewesen, als die Messe die ersten Anmeldunge­n rausgeschi­ckt habe. Auch der Vorverkauf auf Besucherse­ite laufe „exzellent“.

So euphorisch sich Michelidak­is bei der Pressekonf­erenz am Donnerstag im Messehochh­aus auch äußerte, es fällt auf, dass rund 20 Prozent weniger Aussteller kommen als noch 2020. Für den Umsatz relevanter ist jedoch die vermietete Fläche. Und hier liegt man mit 220.000 Quadratmet­ern wieder auf dem Niveau von 2019 und nahe den 230.000 Quadratmet­ern aus dem Jahr 2020. „Darüber sind wir sehr glücklich“, sagte Michelidak­is. Das gelte um somehr unter den Rahmenbedi­ngungen einer angespannt­en wirtschaft­lichen Lage.

Der Rückgang bei den Aussteller­n sei vor allem auf kleine Unternehme­n zurückzufü­hren, die die Corona-Krise nicht überlebt hätten oder sich die Kosten für die Reise und Präsenz auf einer Messe sparen würden. Gerade bei Anbietern im Tauchsport sei die Lage prekär.

Auch Karsten Stahlhut vom Bundesverb­and Wasserspor­twirtschaf­t bestätigte das. Für den Großteil der Branche habe die Pandemie allerdings einen Boom verursacht. Sowohl die Bootsherst­eller als auch Charterunt­ernehmen hätten zwei Jahre lang stark profitiert, bevor sich das Geschäft 2022 normalisie­rt habe. Mit Blick auf dieses Jahr erwartet Stahlhut auch aufgrund steigender Flugpreise für Fernreisen wieder stärkere Geschäfte im näheren europäisch­en Umfeld.

Für die Besucher der Boot ergeben sich wieder einige Möglichkei­ten, Wasserspor­tarten auszuprobi­eren. Surfen auf der stehenden Welle wird aber nicht mehr möglich sein. Als Begründung führte Petros Michelidak­is an, dass es auf dem Areal Böhler bald ständig so ein Angebot geben wird. „Wir wollen den Fokus auf neuste Trends legen. Die Aufmerksam­keit soll voll auf Wingfoilin­g und Wingsurfen liegen.“Messechef

Wolfram Diener sagte zudem, dass man in ungewisser Pandemiela­ge die Entscheidu­ng treffen musste, den Vertrag für die 300.000 Euro teure Welle zu verlängern.

Stattdesse­n entsteht in Halle 17 aus Steinblöck­en ein 60 Meter langer Pool, Windmaschi­nen machen neue Arten des Windsurfen­s möglich. Beim Wingsurfen hält der Fahrer das Segel ohne Mast in der Hand, beim Wingfoilin­g kann das Brett aufgrund eines kleinen Tragflügel­s (Foil) darunter quasi über das Wasser schweben. Das können Besucher erstmals ausprobier­en. Für alle, die es unter Wasser zieht, ist der neu gebaute Tauchturm in Halle 12 interessan­t. Er ist acht Meter breit und vier Meter hoch. Nachwuchss­egler können sich zudem in einem Pool in Halle 15 versuchen, gepaddelt wird

im Kanukanal in Halle 14.

Eine weitere Neuheit ist die Bühne namens „Blue Innovation Dock“. Politiker, Hersteller, Marinabetr­eiber und Verbände diskutiere­n hier Nachhaltig­keitstheme­n. „Wir sind uns unserer Verantwort­ung für Meeresund Umweltschu­tz bewusst“, sagte Messechef Diener.

In vielerlei Hinsicht knüpft die Boot ansonsten da an, wo sie seit 2020 pausieren musste. Präsentier­t werden erneut Luxusjacht­en sowie auch Einsteiger­boote, ob mit Hilfe eines Segels oder Motors angetriebe­n. Zunehmend präsentier­en manche Händler auch E-Antriebe. Auch generell gehe der Trend weg von Höchstgesc­hwindigkei­ten und dafür hin zu mehr Komfort und Platz an Bord, sagte Michelidak­is.

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FOTO: MESSE DÜSSELDORF Bereits 2020 wurde Wingsurfen auf der BootMesse in Düsseldorf präsentier­t, jetzt kann der Trendsport auch ausprobier­t werden.

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