Ostern in Gefahr
In „Die Häschenschule 2“müssen die tierischen Helden Vorurteile überwinden.
(dpa) In der Welt der Osterhasen geht es bunt, fröhlich und unterhaltsam zu. Der Film „Die Häschenschule 2 – Der große Eierklau“bietet nette Familienunterhaltung rund um die Feiertage, vor allem für jüngere Kinder. Wie schon im ersten Teil aus dem Jahr 2017 kommen sich Osterhasen, Füchse und Stadthasen in die Quere. Beide Filme der Regisseurin Ute von Münchow-Pohl beruhen lose auf dem Bilderbuch „Die Häschenschule“von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha aus dem Jahr 1924, das millionenfach verkauft wurde.
Mit dabei ist Noah Levi, der 2015 bei „The Voice Kids“gewann und seitdem als Sänger („Was Helden tun“) unterwegs ist. Wer den Film „Jagd nach dem goldenen Ei“kennt, dem dürfte vieles bekannt vorkommen. Stadthase Max (gesprochen von Levi) ist ebenso dabei wie die Füchse, die coole Stadtgang der „Wahnsinns-Hasen“, Hasenschülerin Emmi oder Lehrer Eitelfritz, gesprochen von Friedrich von Thun. Und Senta Berger beaufsichtigt in Gestalt von Madame Hermine ihre Schützlinge mit Wohlwollen und Weisheit. Neu im Häschen-Universum ist die Oberhenne Gudrun. Sie liefert die begehrten Eier über eine raffinierte Rutschbahn. Eine technische Meisterleistung, die aber auch anfällig ist.
Im neuen Film färbt sich das goldene Ei plötzlich schwarz. Eine Katastrophe: „Verdunkelt sich das goldene Ei, ist es mit Ostern bald vorbei!“, weiß Madame Hermine und versetzt die Hoppelschar in helle Aufregung. Kein Ostern! Undenkbar. Das Schlimmste ist jedoch: Die Osterhasen haben ihre Magie verloren. Und so versuchen die Tiere alles, um den Grund für dieses Unglück zu finden, eifrig beobachtet von den Füchsen, die ihren ganz eigenen Plan schmieden. Mit Hilfe von Leo, dem Anführer der „Wahnsinns-Hasen“, träumen sie vom Eierzerdeppern und würden am liebsten den ganzen schönen, bunten Ostereierberg zu Rührei zerschlagen.
Die Geschichte wirkt dieses Mal deutlich lockerer als im ersten Teil. Die Figuren und Konflikte sind vielschichtiger und weniger klischiert. Sie lösen sich zudem stärker von der für heute eher konservativ anmutenden Erzählweise der Buchvorlage, auch wenn Lehrer Eitelfritz immer noch den einen oder anderen Erwachsenen-Spruch loslässt: „Wer Meisterhase werden will, muss Verantwortung übernehmen.“Das gilt nicht zuletzt für Max, der sich für den coolsten aller Hasen hält, gleichzeitig aber immer wieder über sein übermächtiges Ego stolpert. Gänzlich anders die Füchse, die in ihrer Schule lernen, wie man Osterhasen fängt, brät und frisst.
Und dann gibt es noch die eine oder andere Überraschung, vor allem bei den Füchsen. Denn die sind nicht alle böse und dumm. Insbesondere einer ist von den Ostereiern begeistert und würde auch so gerne die Häschenschule besuchen. Kein leichtes Unterfangen, denn dazu muss der Fuchs erst einige Vorurteile und Ängste überwinden. Für Regisseurin von Münchow-Pohl liegt genau darin eine wichtige Entwicklung: „Sich die Hand zu reichen, dem anderen zu vertrauen, über seinen Schatten zu springen – das ist eine Botschaft, die aktueller denn je ist“.
„Die Häschenschule 2 – Der große Eierklau“,