Rheinische Post Opladen

Herrlich setzt auf die Grundtugen­den

Im letzten Spiel vor der Winterpaus­e empfängt Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) Hertha BSC Berlin in der BayArena.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Erwartunge­n von Trainer Heiko Herrlich vor dem letzten Spiel des Jahres sind gemessen an den Ansprüchen der Werkself vergleichs­weise gering. „Der Verein, jeder Mitarbeite­r und die Fans können erwarten, dass sich die Mannschaft noch einmal komplett den Hintern aufreißt und dass wir alles geben werden, um die drei Punkte hierzubeha­lten“, sagte der 47-Jährige. Sowohl für ihn als auch Bayer Leverkusen geht es aktuell nur darum, zu punkten – egal wie. Die letzte Chance, die von Sportgesch­äftsführer Rudi Völler geforderte Punkteausb­eute vor der Winterpaus­e zu schaffen, bietet sich für den Tabellenze­hnten der Bundesliga am Samstag gegen Hertha BSC Berlin (15.30 Uhr).

Herrlich, über dessen Zukunft unter dem Bayer-Kreuz wohl bei der von Völler angekündig­ten sportliche­n Analyse der Situation zum Ende der Hinrunde entschiede­n wird, hofft, einen ebenso entschloss­eneren Auftritt wie beim 2:1-Erfolg am Mittwoch in Gelsenkirc­hen zu sehen. „Das Schalke-Spiel war über die gesamte Zeit gesehen sicherlich kein Fußball-Leckerbiss­en, aber es waren trotzdem viele positive Ansätze zu erkennen – zum Beispiel, wie wir gegen eine geordnete Mannschaft das 2:0 herausgesp­ielt haben.“

Der Fußballleh­rer sieht für das Duell gegen die Hauptstädt­er viel Arbeit auf seine Profis zukommen. „Hertha ist eine Mannschaft, die gegen Teams aus der oberen Tabellenre­gion gepunktet hat und gegen weiter unten stehende Mannschaft­en teilweise Probleme hatte.“Berlin sei äußerst defensivst­ark und sehr robust. „Es wird sicherlich nicht leicht sein, ein Tor gegen sie zu machen.“

Einer, der zuletzt gezeigt hat, dass er das kann, ist Lucas Alario. Vier Tore in vier Pflichtspi­elen beweisen, dass die Formkurve des Argentinie­rs nach schwachem Start wieder nach oben zeigt. „In dieser Saison hatte er besonders zu Beginn der Spielzeit viele Einsätze, hat teilweise aber nicht das nötige Glück, dass man als Stürmer manchmal braucht“, sagte Herrlich. Trotzdem habe Alario weiter Gas gegeben, zuletzt gegen Augsburg, vergangene Woche gegen Larnaka und nun in Gelsenkirc­hen entscheide­nde Tore erzielt. „Er findet immer mehr Bindung ans Spiel. Ich bin froh, dass er jetzt so weit ist und dass noch weitere Tore folgen werden.“

Bei einem Sieg gegen Berlin würde Bayer 04 in der Tabelle nach Punkten mit der Hertha gleichzieh­en. Sollte das nicht funktionie­ren, würde sich der Rückstand der Leverkusen­er auf die internatio­nalen Plätze weiter vergrößern. Nach der Winterpaus­e geht es für Leverkusen zudem mit Partien gegen Teams aus den Top sechs der Liga weiter. Nacheinand­er kommt es zu Duellen gegen Mönchengla­dbach, Wolfsburg und München. Allzu viele Punkte dürften sich die Fans bei der zuletzt gezeigten Schwäche gegen die Spitzentea­ms der Liga wohl nicht ausrechnen. Umso ratsamer wäre es deswegen, gegen die nach überragend­em Saisonstar­t zuletzt etwas abgekühlte Hertha zu gewinnen.

Neben den Langzeitve­rletzten Panagiotis Retsos und Joel Pohjanpalo, die erst in der Rückrunde zurückkehr­en, droht gegen Berlin auch Lars Bender auszufalle­n. Der Kapitän der Werkself plagt sich seit einigen Wochen mit muskulären Problemen herum. Bereits die Partien in Frankfurt und Gelsenkirc­hen hatte er verpasst.

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FOTO: REUTERS Angesichts der sportliche­n Situation nachdenkli­ch: Bayers Trainer Heiko Herrlich.

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