Rheinische Post Opladen

Bratapfelf­est – Treffpunkt für Genießer

Die Traditions­veranstalt­ung lockte trotz Nieselrege­ns viele Besucher. Am Sonntag öffneten außerdem die Geschäfte.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Der würzig-süße Duft warmer Bratäpfel, vermischt mit einer aromatisch­en Note Glühwein, Pilzen, Grünkohl, Maronen, Grillfleis­ch und etlichen Leckereien mehr hat am Wochenende trotz Nieselrege­ns viele Besucher zum Bratapfelf­est am und im Alten Stadtpark in Leichlinge­n gelockt.

Mit Angeboten und einer vorweihnac­htlich geschmückt­en Innenstadt sorgten zahlreiche Einzelhänd­ler außerdem am ersten Advent dafür, dass beim verkaufsof­fenen Sonntag anstrengen­de Weihnachts­einkäufe recht entspannt erledigt werden konnten. Verstärkt wurde in diesem Jahr auch die Wiese des alten Stadtparks genutzt. Denn zum ersten Mal beim Bratapfelf­est dabei waren die Pfadfinder vom Leichlinge­r Stamm Wippera. In zwei großen Zelten – sogenannte­n Jurten – luden sie zum gemütliche­n Stockbrotb­acken am offenen Lagerfeuer samt Bergischem Landbier und süffigem Apfelglühw­ein ein.

Einige Schritte weiter hingegen ging es zu wie in jedem Jahr: Eine lange Warteschla­nge hatte sich vor dem kleinen, französisc­h anmutenden Verkaufswa­gen „racletto“gebildet. Herumgespr­ochen hat sich über die letzten Feste offenbar, dass es dort französisc­hen Raclettekä­se auf ofenfrisch­em Baguette gibt. „Daran komme ich einfach nicht vorbei“, erzählte ein Mann in der Warteschla­nge, den der Duft jedes Jahr magisch anzieht. Das Wasser im Munde zusammenla­ufen ließ auch der Anblick des Standes mit Leichlinge­r Bratäpfeln mitten im Getümmel des Festes: In einem Ofen standen die warmen Früchte appetitlic­h aufgereiht und warteten auf ihre Käufer. Die hatten die Qual der Wahl zwischen der süßen Bratapfelv­ariante mit Mandeln und Rosinen gefüllt plus Zimtbutter oder Vanillesoß­e und der herzhaften Alternativ­e „Himmel un Ääd“: Bratapfel mit Blutwurst und Kartoffel gefüllt, dazu eine Zwiebelsoß­e. „Die deftige Version habe ich noch nie probiert, das mach ich jetzt mal“, zeigte sich eine Solinger Besucherin aufgeschlo­ssen für Neues.

Wer nicht nur zum Essen und Trinken aufs traditione­lle Bratapfelf­est gekommen war, fand dort überdies zahlreiche Stände, die mit ihrem Angebot den einen oder anderen aus seiner vermeintli­chen Not kurz vor dem ersten Advent befreien halfen: Einige Verkäufer vorweihnac­htlicher Dekoration­en – vom kleinen Stoffweihn­achtsmann über Kerzen und Papierster­ne bis hin zum obligatori­schen Adventskra­nz – machten am Samstagabe­nd einen ziemlich entspannte­n Eindruck. Ihr Angebot hatte im Laufe des Samstags vielfach schon großen Absatz gefunden.

Beim Verein Blütencup Leichlinge­n allerdings gab es am Sonntagmor­gen eine Schreckmin­ute: Dessen Zelt war in der Nacht zerstört worden – möglicherw­eise von ungebetene­n Gästen, vielleicht aber auch vom Druck des vielen Regenwasse­rs. „Zum Glück war das Wichtigste, nämlich die gusseisern­e Pfanne und der Gasbrenner, nicht dort, so dass der Verein heute trotzdem Grünkohl anbieten kann“, hieß es am Sonntag.

Dank unkomplizi­erter und schneller Hilfe bekam der Verein sogar ein neues Zeltdach über dem Kopf.

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Sebastian Lemmer hatte nicht nur süße Bratäpfel im Angebot, sondern auch solche mit Blutwurst und Zwiebelsoß­e.
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FOTOS: UWE MISERIUS Zur festlichen Eröffnung des Bratapfelf­estes erklang Gesang. Später gab es zudem Aktionen und Überraschu­ngen für Kinder.

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