Leipzig ist zu schnell für Borussia
Das Fehlen der Verletzten Matthias Ginter und Jonas Hofmann macht sich bemerkbar.
LEIPZIG Noch nie hat Borussia Mönchengladbach in Leipzig gewonnen – was sich so ewig anhört, ist tatsächlich nur eine Statistik von drei Auswärtsspielen in der Bundesliga bei Rasenballsport: 2:2 und 1:1 endeten die Duelle vor dem am Sonntag, an dessen Ende die Gäste diesmal allerdings 0:2 (0:2) verloren. Mit der ersten Niederlage in Leipzig verpassten es die Gladbacher, erstmals seit dem Zeitraum zwischen Januar und Februar 2017 drei Bundesligaspiele in Folge zu gewinnen.
Im Duell des Tabellenzweiten beim -fünften passierte den Borussen das, was ihnen häufiger in dieser Saison passiert: Sie kassierten ein frühes Gegentor. Nationalstürmer Timo Werner war nach rund zwei Minuten erfolgreich. Es war bereits das fünfte Mal in dieser Spielzeit, dass die Gladbacher in der Anfangsviertelstunde ein Gegentor kassierten. „Ich kann das auch nicht erklären, es ist im Moment so, wir werden das auch wieder abstellen“, sagte ihr Trainer Dieter Hecking anschließend verärgert.
Nach dem 0:1 wurde das Fehlen der Verletzten Matthias Ginter und Jonas Hofmann deutlich, ohne den Nationalverteidiger fehlten den Borussen spieleröffnende Verteidiger, ohne den Mittelfeldspieler die rechte Ordnung und das Tempo in der Zentrale. Erst nach 20 Minuten waren die Gäste besser im Spiel, Kapitän Lars Stindl, der von Thorgan Hazard mustergültig bedient worden war, scheiterte aber mit seinem Schuss an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Zehn Minuten später musste sich der Keeper der Gastgeber schon mehr anstrengen, um einen Treffer der Gladbacher Sturmspitze zu verhindern, nach perfekter Flanke von Oscar Wendt platzierte Stindl den Kopfball gut ins untere linke Eck, aber Gulacsi tauchte sehenswert ab.
Da lag ein Tor für die Borussen in der Luft, doch dafür wurde es hinten plötzlich sorglos. Tobias Strobl verhinderte gegen den einschussbereiten Werner noch einen möglichen Treffer, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte doch noch fiel. Rechtsverteidiger Michael Lang unterlief ein Ballverlust, Leipzig schaltete schnell um: Yussuf Poulsen war früher am Ball als der hineingrätschende Tony Jantschke und hatte so freie Bahn, Yann Sommer kam noch aus seinem Kasten, Poulsen legte den Ball vorbei, Werner sprintete und schob ihn ins leere Tor. Torpfiff, Pausenpfiff, 0:2 aus Borussen-Sicht. Hecking passte das gar nicht: „Was nicht passieren darf, ist, mit 0:2 in die Halbzeit zu gehen“, sagte er. „So ein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung öffnet den Raum in die Tiefe. Das können wir vielleicht noch ein bisschen besser verteidigen, aber es spielt RB mit den schnellen Leuten in die Karten.“
Und die Hausherren drängten in der zweiten Hälfte zunächst auf das dritte Tor: Wendt klärte in höchster Not gegen Marcel Sabitzer. Hecking betonte: „Für die zweite Halbzeit haben wir uns gesagt: Wir können jetzt Hurra-Fußball-Spielen und uns das dritte, vierte einfangen. Stattdessen wollten wir kontrolliert spielen, und das ist auch gelungen. Selber allerdings – und das ist in diesem Jahr neben der Offensive die große Qualität von RB – haben wir auch nur halbe Chancen gehabt, RB hat wenig zugelassen.“Gulacsi parierte einen Weitschuss von Hazard, Alassane Plea scheiterte ebenso wie Stindl, dessen abgeblockter Schuss den Pfosten touchierte. Auch Heckings letzte Offensivwechsel halfen nicht mehr. So blieb es beim 0:2 und der ersten Niederlage in Leipzig.