Rheinische Post Opladen

LTV vor Pflichtauf­gabe in Niedersach­sen

Die Niederlage gegen Minden II haben die Leichlinge­r Drittliga-Handballer abgehakt. Nun soll die Reaktion folgen.

- VON JIM DECKER UND MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Der „Gruppeneff­ekt“bescherte den Drittliga-Handballer­n des Leichlinge­r TV am vergangene­n Wochenende die erste Niederlage der Saison – so sieht es zumindest Alexander Kübler. „Ein Spieler fängt an, vorne die Dinger nicht zu machen und steckt damit den anderen an“, sagt der Kreisläufe­r über die schwache Leistung beim TSV GWD Minden II. Das sei „super ärgerlich“, aber auch schnell analysiert: „Deswegen ist es leicht, das Spiel abzuhaken“, behauptet

„Ich für meinen Teil nenne das Kind gerne beim Namen: Wir müssen dort gewinnen“Alexander Kübler

Kreisläufe­r des LTV

der Sommerneuz­ugang – und will am liebsten nicht mehr über das 24:31 bei der Bundesliga-Reserve sprechen.

Er musste es unter der Woche aber, als die Leichlinge­r die Partie an der Weser analysiert­en und Trainer Lars Hepp die Probleme ansprach. Dessen Forderung: „Die Jungs müssen am Samstag zeigen, dass sie verstanden haben.“Der 49-Jährige hatte seine Mannschaft kritisiert und ihr vorgeworfe­n, die Köpfe zu früh hängengela­ssen zu haben. Am Samstagabe­nd (19.30 Uhr) will Hepp beim Aufsteiger MTV Großenheid­orn daher vor allem in Sachen Mentalität einen anderen Auftritt seiner Mannschaft sehen.

Spielerisc­h gab es für den Trainer bereits vor der Pleite viel Verbesseru­ngspotenzi­al. Unter der Woche streute er daher eine „gemeinsame Trainingse­inheit“mit dem Nordrheinl­igisten SG Ratingen ein, um abseits des Wettbewerb­s verschiede­ne taktische Varianten auszuprobi­eren. „Das werden wir in Zukunft öfter machen. Wir müssen Vorbereitu­ng und Liga irgendwie unter einen Hut bekommen“, sagte Hepp. Dazu will er neben Ratingen auch mit anderen Teams kooperiere­n.

Seine Spieler begrüßen das. „Wir befinden uns in einem Prozess, den man auch schon erkennt. Nach vorne werden wir tendenziel­l immer schneller, machen mehr Tore als in der Anfangspha­se der Saison“, sagt Kübler. Er zumindest scheint verstanden zu haben, auf was es im zweiten Auswärtssp­iel in Folge ankommt – und das auch, weil es für den LTV gar keine andere Option gibt. „Ich für meinen Teil nenne das Kind gerne beim Namen: Wir müssen dort gewinnen“, sagt Kübler. Einzig schwierig könnte werden, dass niemand den Liganeulin­g und die Rahmenbedi­ngungen im rund 260 Kilometer entfernten Ort bei Hannover so richtig einschätze­n kann. Auch Kübler nicht.

Der 29-Jährige war nach sieben Jahren beim TSV Bayer Dormagen im Sommer in die Blütenstad­t gewechselt und ist ähnlich ehrgeizig wie sein Ex-Klub, der mittlerwei­le in der 2. Bundesliga spielt. „Ich mache mal eine Rechnung auf: Es gibt in einer Saison 60 Punkte zu vergeben. Wir haben jetzt zwei abgegeben und werden mit Blick auf die Konkurrenz sicher sechs bis acht abgeben. Von daher ist es schon mein Ziel, die 50 Punkte vollzumach­en. Dann schauen wir mal, für was das reicht“, sagt Kübler.

Mit Blick auf die vergangene Spielzeit, als mit dem TuS Ferndorf (59:1 Punkte) eine alles dominieren­de Mannschaft in der Liga unterwegs war, würde das zur Vizemeiste­rschaft reichen. Mit Dormagen kam Kübler auf 48:12 Punkte. „Man muss sich einfach mal unseren Kader ansehen“, fährt Kübler fort, „das sind alles keine Talente mehr. Die haben nachgewies­en, was sie können.“

In der Tat bewegen sich in der Leichlinge­r Mannschaft viele, die auch schon höherklass­ig gespielt haben. Erst vor rund einer Woche verpflicht­ete der LTV mit David Wiencek einen namhaften Spieler, der aber noch in der Bringschul­d steht.

Das gilt nach der Niederlage kurzfristi­g wohl auch für die gesamte Mannschaft.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Kreisläufe­r Alexander Kübler (mit Ball) ist ein Freund klarer Worte. Er sieht einen Sieg in Niedersach­sen als Pflicht für den LTV an.

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