Toter im Hambacher Forst aus Opladen
Der Blogger und Künstler Steffen M. (27) ist am Mittwoch aus 15 Meter Höhe gestürzt und starb an den Verletzungen.
OPLADEN „Bis bald“– mit diesen Worten verabschiedet sich Steffen M. in einem seiner letzten veröffentlichten Clips aus dem Hambacher Forst. Doch es sollte kein Wiedersehen geben. Wenige Stunden später ist der Filmemacher tot.
Der junge Mann, der am Mittwoch im Hambacher Forst aus rund 15 Meter Höhe von einer Hängebrücke gestürzt war und dabei tödliche Verletzungen erlitten hatte, ist nach Informationen unserer Redaktion ein junger Künstler, Journalist und Blogger aus Opladen.
Der 27-Jährige berichtete im Netz seit mehreren Tagen von der Räumungsaktion im Hambacher Forst und soll selbst in der Szene aktiv gewesen sein. In den sozialen Medien bezeichnen ihn die Umweltaktivisten als einen „Freund, der uns seit längerer Zeit im Wald journalistisch begleitet.“
Steffen M. soll in Langenfeld aufgewachsen sein und studierte zuletzt an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zudem war er seit 2012 festes Ensemblemitglied und Regisseur am Jungen Theater Leverkusen. Die Opladener Theater- und Kulturszene ist tief betroffen über den Tod des Freundes und Kollegen: „Wir sind traurig und geschockt und können es noch gar nicht fassen, dass Steffen nicht mehr lebt“, sagte eine Bekannte im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir müssen mit der traurigen Nachricht erst einmal klarkommen.“
Steffen M. machte vor sieben Jahren seinen Abschluss an der Marienschule und lebte nach Auskunft einer Bekannten auch während des Studiums weiterhin in Opladen in einer Wohngemeinschaft. „Er fühlte sich hier sehr wohl.“
Unter dem Namen @vergissmeynnicht veröffentlichte er im Netz zahlreiche Filme, Fotos und Tweets. In einer autobiografischen Dokumentation etwa, die er vor vier Jahren online gestellt hat, kommen auch seine Freunde zu Wort und beschreiben Steffen M. als „strebsam, voller Ideen, loyal und den freundlichsten Menschen aller Zeiten, der keiner Fliege etwas zu Leide tun kann“. Seinen aktuellen Film, eine 70-Minuten-Dokumentation, wollte der junge Filmemacher eigentlich noch in diesem Monat in Opladen vorstellen, erzählt seine Bekannte. Dazu kommt es nun nicht mehr.
Eine offizielle Bestätigung der Identität des Toten gab es bisher auch auf Anfrage unserer Redaktion nicht. Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion des Leichnams angeordnet. „Wir gehen derzeit von einem tragischen Unglücksfall aus“, sagte Oberstaatsanwältin Katja SchlenkermannPitts.