Expertentipps zu Solarstrom vom eigenen Dach
LEICHLINGEN (ena) Eine Solarstromanlage auf dem Dach ist nicht nur etwas für Top-Verdiener mit Umweltbewusstsein, betont die Verbraucherzentrale NRW. „Photovoltaikanlagen kommen auch für kühle Rechner in Frage, denen etwa ein Förderkredit die Investition ermöglicht“, sagt Michael Molitor, Energieberater für die Verbraucherzentrale NRW in Leichlingen. „Der eigene Solarstrom kann sich langfristig finanziell lohnen – das Klima profitiert sowieso.“
Die Antworten auf häufige Fragen zum Thema Strom vom eigenen Dach hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt. So seien Süddächer optimal, aber auch auf Ost- und Westdächern könnten Anlagen wirtschaftlich sein. Wichtig sei, dass möglichst kein Schatten auf die Module fällt. Flachdächer sind für Photovoltaikanlagen ebenso geeignet wie Dächer mit Neigung. Wichtig ist, dass eine eventuell nötige Dachsanierung vorab erledigt wird. Denn ist die Anlage erst montiert, werden solche Arbeiten aufwändiger und teurer.
Für je 1000 Kilowattstunden Strom, die ein Haushalt pro Jahr verbraucht, sollte mindestens ein Kilowatt Nennleistung eingeplant werden. Mehr als 10 Kilowatt Nennleistung sollten Privatleute nicht einplanen. Jenseits dieser Grenze gelten andere Vorgaben, die den Betrieb komplizierter machen. Für die Anlage können staatliche Förderkredite der KfW genutzt werden.
Wie viel Strom vom Dach fließt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In Nordrhein-Westfalen kann man auf einem optimalen Süddach mit jährlich 850 bis 950 Kilowattstunden pro Kilowatt Nennleistung rechnen.
Finanzielle Erträge entstehen auf zwei Wegen: Durch den Verbrauch des Solarstroms im eigenen Haushalt und durch die Einspeisung ins Netz. Die Einspeisung einer Kilowattstunde bringt bei Neuanlagen derzeit etwas mehr als 12 Cent, garantiert für 20 Jahre. Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet mindestens 25 Cent. Der Direktverbrauch spart also deutlich mehr ein als der Verkauf bringt.
Eine Solarstromanlage muss beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden und online bei der Bundesnetzagentur. Für ersteres ist der Installationsbetrieb zuständig. Danach müssen Anlagenbetreiber ihre Werte zur Erzeugung und Einspeisung regelmäßig an den Netzbetreiber melden, sofern dieser nicht ohnehin die Zähler betreibt und die Abrechnung übernimmt. Weil es steuerlich einige Möglichkeiten gibt, empfiehlt der Fachmann vor der Investition eine Steuerberatung.
Wie die konkreten Solarstromchancen stehen, erfahren Eigenheimbesitzer in der Energieberatung zu Solarstrom der Verbraucherzentrale. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Termine für eine kostenlose Energieberatung können unter Tel. 02175 992 410 und „mailto:energietechnik@leichlingen.de“oder unter Tel. 0211-33 996 556 gebucht werden. Informationen und eine Broschüre zum Download gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw/ sonne-im-tank.