Auf der Bühne ist Verbotenes erlaubt
Ein Puppenspiel im Evangelischen Gemeindehaus Reusrath begeisterte das Publikum.
LANGENFELD (gut) 120 Augenpaare staunten nicht schlecht, als Matthias Kuchta witzig gefertigte Stoffpuppen zum Leben erweckte. Der Leiter des Lille-Kartofler-Figurentheaters spielte auf Einladung der Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen” und des Evangelischen Familien- und Erwachsenenbildungswerkes des Kirchenkreises Leverkusen (FEBW ). Es wurde ein märchenhafter Nachmittag im evangelischen Gemeindehaus in Langenfeld-Reusrath.
Das Theaterstück „Dornröschen” war ein Riesenspaß. Die kleinen Zuschauer lachten, zitterten mit und spielten vor allem aktiv mit. Die Inszenierung lebte von humorvollen Tabubrüchen.
Die Figuren waren mal grob, mal legten sie wenig Wert auf Hygiene. Das Leitmotiv, dass Dornröschen die Spindel anfasst und damit etwas Verbotenes tut, wurde flankiert von Kindermädchen, Küchenjunge und Koch, König und Königin, die sich alle zuweilen nicht richtig zu benehmen wussten: Kinder lieben diesen Humor, gerade weil sie genau wissen, wie es richtig wäre. Es ist ihnen ein Genuss, wenn die bekannten Regeln im Spiel gebrochen werden.
Das Bühnengeschehen verlagerte sich zeitweise in den Saal, in dem Matthias Kuchta die kleinen Besucher ins Geschehen miteinbezog und sie in die Märchenwelt entführte. Groß und Klein verließen mit einem Strahlen im Gesicht den Saal.
Die Veranstaltung wurde als Benefizveranstaltung durchgeführt. Das Lille-Kartofler-Figurentheater verzichtete für den guten Zweck komplett aufs Honorar. Zu den 460 Euro aus dem Verkauf der Eintrittskarten kommt noch eine Zuwendung von 540 Euro vom Familien- und Erwachsenenbildungswerk hinzu, so dass insgesamt 1000 Euro eingenommen worden sind.
Der Erlös kommt zur Hälfte der Evangelischen Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen” und dem Bergischen Kinder- und Jugendhospiz Burgholz zugute.