Rheinische Post Opladen

Marktplatz für junge Schnäppche­njäger

Auf dem Schulhof der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Büscherhof wechselten am Wochenende viele Roller und Räder den Besitzer.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Weiße Reifen, Blümchensa­ttel, der Rahmen ganz in Rose mit glitzernde­n Bremszügen: Auf der Fahrradbör­se der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Büscherhof fand dieser Mädchenfah­rradTraum in Rekordgesc­hwindigkei­t eine neue Besitzerin. Erst ein bisschen zaghaft, bald schon flotter drehte sie auf dem Schulhof probeweise ein paar Runden, dann wechselten zwölf Euro und das Rad den Eigentümer.

Gleich nebenan hatte Robert Fahle mitgebrach­t, was seine Kinder in den vergangene­n Jahren gefahren haben und nun zu klein geworden ist: Vom roten Puky-Roller für die Allerklein­sten bis zum schicken Jugendfahr­rad konnte er quasi die Familienge­schichte an den Gefährten nacherzähl­en. „Das ist die Entwicklun­g der vergangene­n Jahre“, sagte Fahle über seinen kleinen Fuhrpark. Ein Fahrrad hatte er nach einer Stunde schon verkauft. Der PukyRoller wartet da noch für 19 Euro auf ein neues Kind. Auch an das große Jungenfahr­rad hatte sich noch niemand herangetra­ut. Immerhin prangte ein großes Schild darauf: 199 statt 399 Euro sollte es kosten – im Reich der Schnäppche­njäger ein stolzer Preis, gleichwohl das Fahrrad noch top in Schuss war. „Der Preis ist nicht verhandelb­ar, dafür ist es noch zu gut“, betonte Robert Fahle.

Direkt am Kletterger­üst boten derweil die Kinder der Klasse 3b ihre Dienste an. „Grob reinigen, Felgen, Ölen, Polieren für 1 Euro“hatten sie auf ihr Verkaufssc­hild geschriebe­n. Der Ansturm ließ nicht lange auf sich warten. „Wir sind seit 12 Uhr ohne Pause dran und haben schon gut 50 Euro eingenomme­n“, berichtete Klassenleh­rer Alfons Harnischma­cher. Elias und Melina rückten da gerade dem silbernen Drahtesel von Lisa zu Leibe. Schwarze Wassereime­r, gelbe Schwämme, kleine Lappen für die Feinheiten und eine große Dose Kettenspra­y gehörten zu ihren wichtigste­n Werkzeugen. Und der Lohn der Arbeit? „Das Geld geht in die Klassenkas­se. Was wir damit machen, entscheide­n die Kinder gemeinsam “, sagte Harnischma­cher.

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FOTO:UM Marc Brämer mit seinen Söhnen Christophe­r (l.) und Alexander. Das schicke rote Rad hat der Vater schließlic­h gekauft.

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