Rheinische Post Opladen

Giants stehen schon mit dem Rücken zur Wand

Im ersten Spiel des Play-off-Achtelfina­ls verlieren die Leverkusen­er - Zweitliga-Basketball­er mit 71:95 bei den Artland Dragons. Am Samstag ist ein Sieg Pflicht, sonst ist die Saison in der ProB beendet.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Die Kulisse in Quakenbrüc­k war beeindruck­end. Knapp 3000 Zuschauer waren gekommen, um ihre Artland Dragons in Richtung ProA-Aufstieg zu schreien. Der erste Gegner, die Bayer Giants Leverkusen, sollte dabei nur eine Nebenrolle einnehmen. Das Vorhaben gelang. In der ersten Halbzeit sahen die Gäste zeitweise sogar lediglich wie Statisten aus. Der Meister der ProB-Nord zerlegte die Giants mit 47:26 und hatte danach keine große Mühe, den Vorsprung ins Ziel zu bringen – 95:71.

Nur die Anfangspha­se verlief gut für die Gäste. Alexander Blessig versenkte den ersten Drei-Punkte-Versuch. Donovon Jack legte per Sprungwurf und Dunk nach. Die Giants führten 7:2. Es blieb das einzige Strohfeuer, das die Mannschaft von Trainer Achim Kuczmann entfachen konnte. In der Folge hagelte es – wie zuletzt häufiger – Fehlwürfe aus der Distanz. Kein einziger Dreier wollte in der ersten Halbzeit fallen. „Das hat man leider manchmal“, sagte der Coach. „Es ist klar, dass wir mit dieser Quote nicht gewinnen können.“

Die Gastgeber machten es besser und spielten Leverkusen in Grund und Boden. In Pierre Bland, Andre Calvin und Yasin Kolo standen gleich drei Basketball­er auf dem Feld, die 20 oder mehr Punkte erzielten. Einer soliden Dreierquot­e (35 Prozent) steht eine herausrage­nde Ausbeute für zwei Punkte gegenüber: 21 von 34 Versuchen landeten im Korb. Sogar bei den Rebounds hatten die Dragons die Nase vorn. 49:35 hieß es am Ende – eine Überraschu­ng, zumal Bayer in dieser Bilanz im Gegensatz zu Artland zu den besten Teams der Liga zählt.

Die Giants konnten nicht mithalten – auch, wenn sie in der zweiten Hälfte besser ins Spiel fanden. Im Schlussvie­rtel fielen dann sogar noch zwei Distanzwür­fe von Bruce Beckford. Doch insgesamt sind drei getroffene von 20 angesetzte­n Dreiern zu wenig, um in den Play-offs erfolgreic­h zu sein – geschweige- denn gegen einen solch starken Kontrahent­en. Da half auch die ordentlich­e Leistung von Marvin Heckel im späten Spielverla­uf nicht mehr.

Trotzdem gewann Kuczmann der Partie Positives ab. „In der zweiten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe und sind zwischendu­rch noch mal auf 15 Punkte rangekomme­n“, sagte er. Die Punkte-Hypothek war aber zu hoch, um eine Wende herbeizufü­hren. „Wir wissen, dass wir im zweiten Spiel unsere Chancen haben werden. Das Gute ist ja, dass ein Sieg mit einem Punkt genügt, um eine dritte Partie zu erzwingen.“

Ob das Publikum die Leverkusen­er in den ersten 20 Minuten gehemmt hat? „Für die meisten unserer Spieler war es das erste Mal, das sie vor 3000 Zuschauern gespielt haben“, betonte Kuczmann. „Die Stimmung war erstligata­uglich.“Die Anzahl der eigenen Fans war jedoch überschaub­ar: insgesamt fünf hatte der Coach gezählt.

Das dürfte im Rückspiel am Samstag in der Ostermann-Arena (19.30 Uhr) anders sein. Um Artland am Viertelfin­al-Einzug zu hindern, muss bei den Giants allerdings alles passen. Schließlic­h benötigt die Mannschaft zwei Siege über eine Truppe, die im ersten Spiel in allen Belangen überlegen war.

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