Bittere Handball-Lehrstunde für das DHB-Frauenteam
LEIPZIG (dpa) Mit leerem Blick schlichen die deutschen Handballspielerinnen nach dem 23:31 (10:18) gegen Vizeweltmeister Niederlande vom Parkett. Durch die erste Turnierniederlage vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Leipzig verspielte die DHB-Auswahl den Gruppensieg bei der Heim-WM und bekommt es im Achtelfinale mit dem EM-Vierten Dänemark zu tun.
„Wir haben nicht das abgerufen, was man in solch einem Spiel zeigen muss. Wir müssen das jetzt schnell reparieren“, sagte Bundestrainer Michael Biegler. Beste Werferinnen der phasenweise vorgeführten DHB-Auswahl waren Alicia Stolle mit sechs Toren und Nadja Mansson mit fünf Treffern.
Durch den schwachen Auftritt ist das WM-Ziel Halbfinale ernsthaft in Gefahr geraten, denn nun wartet morgen (20.30 Uhr) im K.o.-Spiel in Magdeburg ein dicker Brocken. Biegler hakte die Schlappe daher schnell ab und blickte lieber nach vorn: „Jetzt geht die WM wieder von vorne los. Da zählt dieses Spiel nicht mehr, wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht und sich anders präsentiert.“
Die deutsche Mannschaft startete hektisch ins Gruppenfinale und leistete sich gleich drei Ballverluste, die jeweils zu Gegentoren führten. In der Abwehr taten sich ungewohnte Lücken auf, zudem bekam Katja Kramarczyk keinen Ball zu fassen. Biegler reagierte und schickte nach elf Minuten Clara Woltering ins Tor (4:8).
Gegen die kompakte und aggressive Oranje-Deckung taten sich die DHB-Frauen äußerst schwer. Kaum einmal gab es ein Durchkommen und wenn, war Torfrau Tess Wester zur Stelle. Aufgeregt gestikulierend versuchte Biegler, seine Ladies auf Linie zu bringen – mit mäßigem Erfolg. Der WM-Zweite behielt stets die Kontrolle im Spiel und ließ den Gegner nie näher als auf sechs Tore herankommen.