Roßkopf sieht gute Perspektiven für Olympia
LUXEMBURG (sid) Für eine große Feier hatten Tischtennisspieler Timo Boll & Co. in Luxemburg nach ihrer umjubelten Rückkehr auf den EM-Thron kaum Zeit. Schon gestern Morgen düsten der Rekord-Europameister und der Weltranglistenvierte Dimitrij Ovtcharov zusammen mit Bundestrainer Jörg Roßkopf zu ihren nächsten Einsätzen bei der privaten Tischtennis-Turnierserie T2-APAC in Malaysia.
Auf der Reise dürfte das Trio noch einmal einen der emotionalsten Momente im deutschen Tischtennis der jüngeren Vergangenheit genüsslich Revue passieren lassen. Immerhin hatte das einst als „Chinesen Europas“gefeierte Team des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) vor dem souveränen 3:0-Finalsieg gegen Portugal die zwei vorherigen EM-Finals verloren und trotz seiner sechs vorherigen EM-Titel (2007 bis 2013) regelrechten Heißhunger auf den Erfolg entwickelt.
Roßkopf machte aus seiner Genugtuung darüber kein Hehl. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben hart dafür gearbeitet, endlich wieder den Titel nach Deutschland zurückzuholen. Wir wussten, dass wir die beste Nation in Europa sind, aber wir wollten es auch endlich wieder einmal auch bei einer EM bestätigen“, sagte der frühere Doppel-Weltmeister.
Für Boll hatte der Triumph noch eine weitere persönliche Note: Der Rekordchampion erhöhte seine EM-Ausbeute auf nunmehr 17 Goldmedaillen in Einzel, Doppel und Mannschaft. „Die Titel mit der Mannschaft bedeuten mir aber mehr als der Rekord“, sagte der Weltranglistensechste.
Auch einem Timo Boll im gefühlt vierten oder fünften Frühling hat das DTTB-Team eine vergleichsweise gute Perspektive bis zum Turnier bei den Olympischen Spielen 2020 zu verdanken. In Luxemburg jedenfalls sprühte Boll vor Spielfreude und wirkte dabei so locker wie lange nicht mehr. „Ich fühle mich gut und gesund. Da macht alles noch viel mehr Spaß“, sagte die frühere Nummer eins.
Neben Boll und Ovtcharov steht mit den EM-Fahrern Ruwen Filus, Patrick Franziska und Ricardo Walther sowie dem nicht für Luxemburg berücksichtigten WM-Teilnehmer Benedikt Duda der Kreis für die mittelfristigen Aufgaben fest. „Alle diese Spieler kommen für die Mannschafts-WM 2018 in Schweden, aber auch für Tokio in Betracht“, sagte Roßkopf bereits vor der Europameisterschaft.