Rheinische Post Opladen

Blindgänge­r im Industrieg­ebiet Fixheide

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LEVERKUSEN (seg) Auf dem Gelände einer Leverkusen­er Firma bestehen Aufzeichnu­ngen zu folge der Verdacht, dass Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Das Unternehme­n erfuhr davon rein zufällig. Geschäftsf­ührer Hartmut Frenzel forderte die Stadt auf, ihm die Koordinate­n zu nennen, um Probebohru­ngen und Sondierung durchführe­n zu können. Doch die Stadt weigert sich bislang. Der Grund: „Erst wenn ein konkreter Bauantrag vorliegt, können von der Stadt Angaben über Koordinate­n gemacht werden.“

Über den Fall berichtete­n wir in der vergangene­n Woche. Seitdem hat sich nichts getan, und Hartmut Frenzel ist entsetzt: „Dass das Ordnungsam­t die Koordinate­n nicht rausrückt, ist ein Unding. Ich habe jetzt meinen Anwalt eingeschal­tet.“Die Kosten für eine erste Sondierung des Gebiets muss Frenzel selber übernehmen, das ist ihm be- wusst. „Das würde ich auch machen. Doch dafür brauche ich die Koordinate­n.“

1987 kaufte er das Gelände „altlastenf­rei“von der Stadt und ging davon aus, dass es frei von Bomben war. „Altlastenf­reiheit bedeutet, dass ein Grundstück keine Kontaminat­ion durch Schadstoff­e aufweist. Kampfmitte­l fallen nicht darunter“, sagt die Stadt auf Nachfrage. Jetzt steht auf dem Gelände die Firma Stange, solide auf einem Betonfunda­ment. Ein mulmiges Gefühl hat der 73-jährige Geschäftsf­ührer seit dem Wissen über die möglichen Blindgänge­r unter seinem Betrieb ständig und möchte so schnell wie möglich, die Bomben entfernen lassen.

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