Rheinische Post Opladen

Image der Bahnhofstr­aße gemeinsam aufpoliere­n

Die Stadt und Unterstütz­er haben Gewerbemie­ter und Eigentümer an einen Tisch geholt. Das Ziel: die Bahnhofstr­aße zukunftsfi­t machen.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Nexhat Musli kehrt vor seiner eigenen Tür. Im wahren Wortsinn. Musli gehört der Schlüsseld­ienst an der Bahnhofstr­aße, und seit Kurzem hat er ein Auge auf zwei Bäume an seinem Laden, hält die Einfassung­en sauber. „Wenn jeder das macht, dann sieht es an der Bahnhofstr­aße bald besser aus.“

Musli hat mitgemacht bei den drei Workshops, die die Stadt mithilfe des So.Con-Instituts der Hochschule Niederrhei­n/Mönchengla­dbach im April und Mai für Immobilien­eigentümer und Geschäftsl­eute veranstalt­et hat. Thema: die Bahnhofstr­aße – Gegenwart und Zukunft.

Dass die Straße gerade im Zusammenha­ng mit dem Stadtteile­ntwicklung­skonzept Opladen eine hat, davon sind alle Akteure überzeugt. Baudezerne­ntin Andrea Deppe fasst zusammen: „Die Straße ist ein wichtiger Verbindung­sbereich zwischen der Fußgängerz­one und dem neuen Einkaufsar­eal an der Bahnstadt-Westseite.“Doch noch hat die Straße ein Imageprobl­em. Das haben auch die Workshop-Teilnehmer so gesehen. „Unter anderem ging es um Sicherheit und Sauberkeit, dabei waren auch Ordnungsam­t und Polizei vertreten“, sagt Dr. Ann-Marie Krewer von So.Con. Die Alltags- fachleute, also Hauseigent­ümer und Gewerbemie­ter, hätten von der Drogenkrim­inalität auf der Straße berichtet. Polizei und Ordnungsam­t hätten die Dinge aus ihrer Sicht geschilder­t. „Es ging bei den Workshops um Perspektiv­austausch. Um partnersch­aftlichen Dialog, nicht um Fronten und Hierarchie­n.“

Es ging auch um konkrete Lösungen. Zum Thema Sicherheit sei etwa ein Sicherheit­sberater der Polizei eingeschal­tet. „Eines ist klar“, merkt Krewer an, „wenn wir das Thema Sicherheit nicht angehen, dann brauchen wir mit allem anderen nicht weiterzuma­chen.“Und weiter wird es gehen: Offizielle­r Start für den Umbau der Bahnhofstr­aße soll noch in diesem Jahr sein, Bagger rollen laut Stadt ab Frühjahr 2018.

Bis dahin soll sich aus den bisher wenig untereinan­der vernetzen Geschäftsm­ietern und Eigentümer­n der Bahnhofstr­aße eine Standortge­meinschaft bilden, die auch von sich aus Aktionen wie etwa ein Straßenfes­t initiiert – Vorbild: die Interessen- und Standortge­meinschaft Wiesdorf, die unter anderem die Informatio­nsstelen in der City auf den Weg brachte, sagt Frank Obermaier von der Wirtschaft­sförderung (WfL). Die hat noch eine gute Nachricht dabei: Im leeren Ladenlokal (ehemaliges Fahrradges­chäft) an der Ecke Gerichtsgä­sschen stecken die Eigentümer gerade in der Bauantrags­phase für ein neues Restaurant „mit modernem Konzept“.

Kommenden Dienstag, 18. Juli, sitzen Stadt und Bahnhofstr­aßenAkteur­e wieder zusammen. Dann geht es um die Frage, wie man die Baustellen­zeit so gestalten kann, dass trotzdem die Kundenfreq­uenz erhalten bleibt. Auch für die Kölner Straße soll es solch’ eine Runde geben. „Das muss man jetzt angehen“, betont Stadtteilm­anagerin Silke de Roode. „Vier Wochen vor Baustart ist das zu spät.“Bis mindestens dahin und darüber hinaus soll nun aber vor allem eines geschehen: Die Alltagsexp­erten der Bahnhofstr­aße sollen untereinan­der und mit der Stadt im Austausch bleiben. Nexhat Musli ist auf jeden Fall dabei.

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