Kohle sparen – am Grill und in der Firma
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Leverkusen will Unternehmen mit einer neuen Broschüre helfen, Geld zu sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun – das Naturgut Ophoven gibt Grill-Tipps. Beides soll das Klima schonen.
LEVERKUSEN Stefan Brandt ist begeisterter Grillfan – und das nicht nur mit Fleischbergen. In diesem Sommer liegen asiatische Gemüsespieße mit einem Sesamdip als Neuheit auf seinem Kugelgrill.
„Wichtig ist mir, dass ich die Umwelt beim Grillen nicht allzu sehr belaste“, betont der Opladener. Denn jährlich würden deutlich über 240.000 Tonnen Grillholzkohle und Grillbriketts nach Deutschland importiert. Das meiste stamme aus Osteuropa, Paraguay, Nigeria und Nicaragua. Meist sei die Kohle sogar ein Nebenprodukt bei der Waldrodung für Plantagen und Viehweiden. Nicht selten stammt es aus illegal geschlagenen Tropenwäldern. Eine Klimasünde ersten Ranges. Gestern gab Brandt Tipps zum klimafreundlichen Grillen im Naturgut Ophoven.
Freizeitaktivitäten spielen bei der Auflistung der schlimmsten Klimasünden jedoch nicht die größte Rolle. Denn: Etwa 44 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland lassen sich der Energiebilanz des Umweltbundesamtes zufolge auf Unternehmen zurückführen.
Und egal, ob im Büro, in gewerblichen oder industriellen Betrieben oder im Handel – in allen Bereichen gibt es große Energieeinsparpotenziale. Auf sie kommt es also an, wenn es darum geht, die Klimabilanz in Deutschland maßgeblich zu verbessern. Die Ziele sind hoch gesteckt – nämlich die Reduzierung des CO2-Ausstoßes um mindestens 80 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2050. Klimaschutz im Unternehmen muss nicht teuer sein, er kann sich sogar sehr schnell auszahlen. Wie das geht, will die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Leverkusen (WFL) jetzt anhand einer kleinen Broschüre vermitteln. Sie wurde gestern vorgestellt. Ihr Titel: „KlimaTipps für Unternehmen“. Laut WFL kann jeder in seinem Betrieb die Energiekosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. „Das kann beispielsweise die energetische Gebäudesanierung sein oder der optimierte Einsatz von Elektromotoren, Pumpen und Beleuchtung“, heißt es.
Aber auch kleine Schritte, wie die Umrüstung der guten alten Leuchtstoffröhren auf LED, die Reduzie- rung der Zahl der Druckerzeugnisse im Büro oder ein Spritspar-Fahrkurs könnten dabei helfen, die Umwelt und den Geldbeutel gleichermaßen zu entlasten.
Die Broschüre – aus 100 Prozent Recyclingpapier hergestellt, – bietet auf 40 Seiten Tipps und Hinweise zum Thema „Betrieblicher Ressourcenschutz“. Unter anderem zeigen die Verfasser, welche Fördermittelgeber für welches Vorhaben in Frage kommen und wie die Mitarbeiter in Sachen Ressourceneffizienz motiviert werden können.
Das Herzstück der Broschüre liefern zehn Energiespartipps fürs Büro und ebenso zehn Energiespartipps für den produzierenden Betrieb. Damit diese auch im Unternehmen sichtbar gemacht werden können, liegt der Broschüre auch ein Poster bei, das an günstigen Stellen wie zum Beispiel in der Teeküche oder im Flur aufgehängt werden kann. Als Erinnerungsstütze für den Alltag können sich Interessierte auf der Seite klimaschutz.wfl-leverkusen.de auch Aufkleber herunterladen und diese zum Beispiel am Lichtschalter („Licht aus!“) oder am Drucker („Nimm Druck raus!“) platzieren.
Die Klima-Tipps stehen – ebenso wie Poster und Aufkleber – auf der Seite klimaschutz.wfl-leverkusen.de zum Download bereit. Gedruckte Exemplare sind bei der Wirtschaftsförderung Leverkusen erhältlich.
Um Ressourcen geht es auch bei den Grill-Tipps des Naturguts, etwa:
• beim Kauf der Grillbriketts auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) achten, ein Indikator für Rohstoffe aus ökologisch verträglicher Waldwirtschaft.
• Kugelgrill verwenden. Einweggrills machen viel Müll. Zudem verschlingt ihre Produktion viel Energie und Rohstoffe.
• Wachsgetränkte Faserblöcke oder Holzwollebündel als Anzünder verwenden. Denn bei Papier etwa werden krebserregende Stoffe frei.