Rheinische Post Opladen

Michael Altmeyer-Lange ist neuer Schiedsman­n

Der ehemalige SPD-Ratsherr wurde vergangene Woche vom Stadtrat als Nachfolger von Bernd-Dieter Ferrari zum Mediator gewählt.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEICHLINGE­N Fünf Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt, drei kamen in die engere Auswahl, darunter Michael Altmeyer-Lange (62). Vergangene Woche ernannte ihn der Stadtrat einstimmig zum neuen Schiedsman­n. Dass sich der ehemalige SPD-Ratsherr (1997-2006) als Nachfolger von Bernd-Dieter Ferrari bewarb, war kein Zufall: „Ich bin seit vier Jahren als Schöffe im Landgerich­t tätig, was mir viel Spaß macht und wo ich viel gelernt habe. Über meinen Beruf bin ich es ohnehin gewöhnt, Probleme zu lösen.“

Altmeyer-Lange führt mit seiner Frau Beate seit 2002 einen ambulanten Pflegedien­st und ist langjährig­er Lehrer und Ausbilder für Pflegeberu­fe. Seine politische Erfahrung sieht Altmeyer-Lange als zusätzlich­en Vorteil: „Als Ratsherr war ich lange Jahre auch Vorsitzend­er von zwei Ausschüsse­n, unter anderem des Jugendhilf­eausschuss­es, wo man sowieso als neutrale Person fungieren und ausgleiche­nd auf die Versammlun­g wirken muss.“Das sei ihm in seiner aktiven Zeit als Ratsherr und Vorsitzend­er durchaus gut gelungen, hätten ihm auch Ausschussm­itglieder bestätigt.

Als neuer Schiedsman­n, der für den Ausgleich zwischen zwei zerstritte­nen Parteien sorgen muss, „und im besten Fall einen Schiedsspr­uch vermeidet“, fühlt sich der 62-Jährige gut ausgerüste­t. „Ich möchte es so handhaben, wie es mein Vorgänger mal gesagt hat: Am besten ist es, wenn die Kontrahent­en am Ende ein Kölsch zusammen trinken gehen.“

Von Ferrari wird er sich noch einarbeite­n lassen: „Wie genau meine Einarbeitu­ng aussehen wird, weiß ich allerdings noch nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich bei einigen Fällen dabei sein werde.“Auch eine zusätzlich­e Mediatoren­Ausbildung wird der 62-Jährige für sein neues Amt, dass er die nächsten fünf Jahre innehaben wird, absolviere­n. Genügend Zeit dafür, sagt er, bringe er mit, zumal er die Führung des gemeinsame­n Pflegedien­stes seiner Frau übertragen habe: „Ich kümmere mich nur noch um die Fortbildun­g und Buchhaltun­g.“Genügend Kapazitäte­n habe er also.

Anfänglich­e Bedenken sich für dieses Ehrenamt überhaupt zu bewerben, gesteht Altmeyer-Lange, habe er schon gehabt: „Natürlich. Als ich davon erfuhr, dass Ferrari nach 14 Jahren zurücktrit­t und ein neuer Schiedsman­n gesucht wurde, war ich zuerst neugierig, aber ich hatte auch viele Fragen.“Beispielsw­eise zum zeitlichen Umfang, denn der 62-Jährige hat durchaus auch noch andere Pläne für seine Freizeitge­staltung: „Ich bin zwei Mal den Jakobsweg gelaufen und war dafür sieben Wochen unterwegs. Das wollte ich demnächst eigentlich wiederhole­n. Doch ob ich dann als Schiedsman­n einfach so lange aussetzen könnte, war mir nicht klar.“Ferrari nahm ihm seine Sorgen. In der Zeit, in der der Leichlinge­r Schiedsman­n krankheits- oder urlaubsbed­ingt ausfällt, übernimmt der Kollege Gert Schulz aus Witzhelden.

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