Rheinische Post Opladen

Romantisch­e Motive fürs Rathaus

Die Künstlerin Myria Stricker hat im Warteberei­ch des Standesamt­es in Wiesdorf eine Wand gestaltet. Verlobte blicken dort auf die vier Orte in Leverkusen, an denen sie sich das „ Ja-Wort“geben können.

- VON MONIKA KLEIN

WIESDORF Brautpaare und ihre Angehörige­n müssen von nun an nicht mehr auf triste Wände schauen, wenn sie in der vierten Etage des Rathauses auf die standesamt­liche Trauung warten. Stattdesse­n blicken sie auf eine Wandmalere­i, die neben dem Rathaus-Ufo die vier weiteren möglichen Orte zu einer Eheschließ­ung zeigt: Schloss Morsbroich, BayArena, Villa Wuppermann und Freudentha­ler Sensenhamm­er.

Diese Motive waren die einzige Vorgabe für die Leverkusen­er Künstlerin Myria Stricker, die bei der Ausgestalt­ung ansonsten freie Hand hatte. Sie wählte als Untergrund für die Orte ein breites Band in freundlich-hellem Gelb. Das sei symbolisch für das Band der Ehe zu verstehen, erklärte sie, als die Wandmalere­i offiziell an den Hausherrn der Bürgerbüro-Etage in Wiesdorf, den Sozialdeze­rnenten Markus Märtens, „übergeben wurde“.

Zwischen die deutlich erkennbare­n markanten Gebäude hat sie weitere Motive, passend zum Hochzeitsf­est, gemalt: einen Herzchenba­um, einen Brautstrau­ß, Tauben und eine Allee als Sinnbild für den gemeinsame­n Lebensweg. Stricker hat in diesem Fall die Initiative ergriffen und die Wandversch­önerung angeboten. Als die SpardaBank die Finanzieru­ng zusagte, stand der drei Tage dauernden Verwirklic­hung nichts mehr im Wege. „Die Künstlerin hat bei uns ausge- stellt, daher gibt es einen engen Kontakt“, erklärte die Leiterin der Sparda-Bank Leverkusen, Christina Spermann. Ihr Geldinstit­ut hat sich die Förderung von Kunst im Museum Morsbroich ebenso auf die Fahnen geschriebe­n wie die Unterstütz­ung der Künstler vor Ort.

2013 hat Myria Stricker, die auch das Wimmelbild­erbuch über Leverkusen schuf, bereits den Warteberei­ch für Kinder auf der gegenüberl­iegenden Seite des Bürgerbüro­s bemalt. Zehn Jahre lang leitete sie Malkurse bei den Jugendkuns­tgruppen. Das sei wunderschö­n gewesen, sagt sie, aber mittlerwei­le habe sie ihre Lust an Wandgestal­tungen entdeckt. Die bietet sie in ihrem Forum für Werbung „Designbüro Myriaden“als freie Künstlerin an. Zuletzt hat sie beispielsw­eise eine Wand in einem Restaurant verschöner­t. Sie entwirft außerdem Visitenkar­ten, „Corporate Design“für Firmen – also einen einheitlic­hen Firmenauft­ritt – oder individuel­le Etiketten.

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FOTO: MISERIUS Künstlerin Myria Stricker (hier mit Sozialdeze­rnent Markus Märtens und Christina Spermann von der Sparda-Bank) hat die vier Trauorte festgehalt­en.

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