Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Bürger sammeln Unterschriften gegen Hindenburg
Seit knapp zwei Jahren ist die Initiative aktiv und möchte die Umbenennungen der Innenstadtmeile erwirken.
MÖNCHENGLADBACH (apo) Eine Mönchengladbacher Bürgerinitiative um Bernhard Clasen und Stephan Fegers hat in den vergangenen Monaten Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, die Hindenburgstraße in der Innenstadt umbenennen zu lassen. Am Mittwoch, 19. Juni, haben die beiden Initiatoren 120 Unterschriften von Unterstützern ihres Bürgerantrags im Rathaus Abtei an Oberbürgermeister Felix Heinrichs übergeben.
Heinrichs sagte zu, das Anliegen im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden behandeln zu lassen. Gleichzeitig machte er den Antragstellern wenig Hoffnung, dass sich für ihren Bürgerantrag eine politische Mehrheit findet.
Denn der zuständige Kulturausschuss, der über Namensänderungen von Straßen befindet, hatte in den vergangenen Sitzungen ausführlich über verschiedene Änderungsvorschläge diskutiert und diese beschlossen. Für die Hindenburgstraße hatten sich die Kulturpolitiker bewusst für eine andere Lösung entschieden.
Heinrichs verwies auf die vom Kulturausschuss getragene Initiative zur Erinnerungskultur und Pläne, an der Hindenburgstraße drei Informationstafeln aufzustellen. Sie sollen auf die Rolle Hindenburgs in der deutschen Geschichte und den Hintergrund der Benennung der Hindenburgstraße im Jahr 1916 informieren.
Außerdem sollen sie deutlich machen, dass heute eine solche Benennung nicht mehr vorgenommen werden würde. Einen Vorschlag der Stadtverwaltung zur Umbenennung der Hindenburgstraße werde es hingegen nicht geben, betonte der Oberbürgermeister.
Die Initiative „Mönchengladbach ohne Hindenburg“geht auf Bernhard Clasen zurück. Allein protestierte er im Oktober 2022 gegen den Namen der Innenstadtmeile, die nach dem ehemaligen Reichspräsidenten benannt ist. Es folgten Kundgebungen im Januar und Mai 2023. Im Oktober 2023 startete er die Unterschriftensammlung.