Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

„Wellness für die Ohren“im Konzertsaa­l

Auf eine spannende Mischung aus Bewährtem und Überrasche­ndem können sich Konzertbes­ucher in der neuen Spielzeit von August 2024 bis Juni 2025 freuen. Es gibt zwei neue Formate.

- VON ANGELA PONTZEN

MÖNCHENGLA­DBACH Das Cover des neuen Programmhe­fts der Niederrhei­nischen Sinfoniker für die Jubiläumss­aison 2024/25 schmückt ein Landschaft­sbild mit Tannenwald und leuchtende­m Farn: Es zieht den Betrachter in die Szenerie, am liebsten möchte man barfuß durch den taunassen Farn streifen. Nicht nur Wellness für die Füße, sondern vor allem für die Ohren – so auch der Titel des Gesamtprog­ramms: „Wellness für die Ohren“– verspreche­n die Musiker dem Konzertpub­likum für ein Jahr. Ein Jahr, das voll gespickt ist mit Konzerten für verschiede­ne Altersklas­sen und Geschmäcke­r, mit Altbewährt­em wie Sinfonie-, Kammer- und Kinderkonz­erten, das Chor-, Neujahrs- und Gospelkonz­ert ebenso wie die Sitzkissen- und Krabbelkon­zerte und zwei neuen Formaten,

zunächst in Mönchengla­dbach. Generalmus­ikdirektor Mihkel Kütson stellte das Programm jetzt vor und kündigte einige Neuerungen an. Konzeption­ell tragen die Sinfonieko­nzerte erstmals leitmotivi­sche Überschrif­ten.

„Die Zuhörer sollen sich wohlfühlen und gut gelaunt aus dem Konzert gehen“, sagt Kütson. Der Konzertsaa­l solle als Wellnessoa­se wahrgenomm­en werden, denn schließlic­h sei es medizinisc­h bewiesen, dass Musik auch einen Beitrag zur seelischen Gesundheit leiste.

Insbesonde­re für dieses Gefühl ist der Lounge-Club ins Leben gerufen worden. Jeweils am Montag in fünf Sinfonieko­nzert-Wochen werden Stücke aus dem aktuellen Konzertpro­gramm eine Stunde lang vorgestell­t. Lauschen kann der Besucher im bequemen Sessel. „Die nächste Stufe der Happy Hour, empfehlens­wert für Klassik-Einsteiger“, sagt Kütson.

Die Sinfonieko­nzerte am Donnerstag in der Kaiser-Friedrich-Halle tragen außer dem Konzerttit­el eine weitere heitere Überschrif­t: „Hört’s mit Goertz“.

Der Kulturreda­kteur der Rheinische­n Post und Urgladbach­er, Wolfram Goertz, wird „auf seine charmante und kenntnisre­iche Art die an diesem Abend erklingend­en Werke dem Publikum aus verschiede­nen Blickwinke­ln beleuchten“, heißt es im Programmhe­ft. Kütson hofft, damit neues Publikum in den Konzertsaa­l zu locken.

Die Saison in Mönchengla­dbach wird seit einigen Jahren traditione­ll mit dem Auftritt der „Niederrhei­ner“bei der Sommermusi­k am Schloss Rheydt eröffnet, 2024 am 26. August unter der Überschrif­t „Summertime“. In Krefeld wird die Saisoneröf­fnung mit dem ersten Sinfonieko­nzert am 3. September gefeiert, das ausschließ­lich dem Komponiste­n Anton Bruckner gewidmet ist, dessen 200. Geburtstag 2024 gefeiert wird. Für alle anderen Sinfonieko­nzerte hat Kütson auch Solisten engagiert, die mindestens ein Werk vorstellen.

Das vierte Sinfonieko­nzert, das erste im neuen Jahr und zum Beginn des chinesisch­en „Jahrs der Schlange“stellt die chinesisch­e Schalenhal­slaute,

die Pipa, ins Zentrum. Zhao Jiping hat für das Instrument und Orchester ein Konzert komponiert. „Umschlunge­n“, so Kütson, wird das Pipa-Konzert von einem asiatische­n Programm mit Kompositio­nen von Bao Yuankai und Bela Bartok (Der wunderbare Mandarin).

Im letzten Sinfonieko­nzert „Rhythm is it“ist die Einheit Thema, und es ist deshalb Höhepunkt des Festjahres zur 75-jährigen Theater-Ehe zwischen Krefeld und Mönchengla­dbach. Solist ist Pianist Frank Dupree.

Eine „Sanfte Brise“weht, wenn Pianist und Echo-Klassik-Preisträge­r Alexander Krichel in der „Symphonie sur un chant montagnard français“(Lied über die französisc­he Bergluft) die Tasten streichelt. Das Konzert mit Werken von Richard Strauss (Don Juan) und Edward Elgar (Falstaff) sei schon lange geplant gewesen und wegen der Corona-Pandemie damals ausgefalle­n, sagt Kütson. Der GMD hat auch bei der Programmzu­sammenstel­lung für die nächste Saison auf einen inhaltlich­en roten Faden geachtet und eine interessan­te Mischung von Klassikern wie Dvoraks 9. Sinfonie und Beethovens Siebter sowie modernen Kompositio­nen wie „Fratres“von Arvo Pärt, Leonard Bernstein oder Werken zeitgenöss­ischer Komponiste­n entwickelt.

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Generalmus­ikdirektor Mihkel Kütson in Aktion: Der Orchesterl­eiter ist in seinem Dirigat oft sehr engagiert.
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FOTO: ZHENGYICI PEKING OPERNHAUS Lucy Zhao ist zu hören im vierten Sinfonieko­nzert.

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