Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Stadtorchester begeisterte mit Ohrwürmern
KORSCHENBROICH Da fiel es schwer, die Füße stillzuhalten: „Lange hält es mich nicht mehr auf meinem Stuhl“, meinte eine Zuhörerin. Wie ihr erging es offenbar so einigen der rund 200 Besucher. Das 60-köpfige Stadtorchester Korschenbroich bot unter dem engagierten Dirigat von Kathrin Simons ein anderthalbstündiges Programm mit flotten Rhythmen und Ohrwürmern vom Feinsten.
Seit November 2023 ist Simons für das Orchester verantwortlich und dirigierte nun ihr erstes Frühlingskonzert. Ein Mal pro Woche probte das Orchester seit dem Jahreswechsel: Zehn Stücke wurden eingeübt. Die Auswahl der Titel trafen vier Orchestermitglieder namens „Klangwerker“. „Wir hoffen, dass die Stücke gut ins Ohr gehen und das Tanzbein schwingen lassen“, sagte Simons. Da brauchte sie sich keine Sorgen zu machen: Der Funke sprang mit einem Medley „Let Me Entertain You“von Robbie Williams gleich beim Auftakt über.
Der folgende Konzertmarsch „Arsenal“von Jan van der Roost unterstrich die Klasse des Orchesters, das den präzisen Handbewegungen von Simons mühelos folgte. Zahlreiche Udo-Jürgens-Hits wie „Griechischer Wein“, „17 Jahr, blondes Haar“, oder „Aber bitte mit Sahne“folgten und wurden von drei Zuhörern, die sich auf ein kleines Spiel einließen, auch sofort erkannt. Beim „Melody and Rhythm“von Willi Löffler zeigte sich erstmalig die Sonne – vielleicht hervorgelockt durch ein hervorragend gespieltes Trompetensolo. Bei Hits von Herbert Grönemeyer wippten viele Füße mit. Im zweiten Teil bewies das Orchester bei „Olympic Fanfare and Theme“von John Williams, dass es auch verhaltene Töne zu spielen vermag. Und mit dem Marsch „Unter der Admiralsflagge“von Fucik/Singerling wurden die rund 200 Zuhörer schon mal auf „Unges Pengste“eingestimmt.
Der Wechsel zur gefühlvollen Ballade „My way“gelang mühelos, bevor ein verkleideter Elvis seine Wolke verließ und das Orchester erneut alle mit rockigen Klängen mitriss. Die Zuhörer fühlten sich bestens unterhalten, applaudierten begeistert und niemand wollte so recht nach Hause gehen. Alle freuten sich dann noch über mehrere Zugaben.