Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Neue Rettungswa­chen braucht die Stadt

- VON GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH Die Feuerwehr muss 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr einsatzber­eit sein. Und sie hat gesetzlich­e Vorgaben. Dazu gehört auch, wie schnell der Rettungsdi­enst beim Hilfesuche­nden sein muss. Acht Minuten ist die Richtzahl. Mehr Zeit darf im Notfall nicht vergehen. Zumindest müssen diese acht Minuten in 90 Prozent aller Rettungsdi­enstfahrte­nten eingehalte­n werden. Länger dürfte es nur bei Unwetterla­gen oder anderen Extremlage­n dauern.

Doch selbst zu Normalzeit­en können nur zu wenige Fahrten diese Frist nach Berechnung­en der Stadt einhalten. Vor allem der Westen der Stadt, also Hardt und Rheindahle­n, sind von längeren Einsatzfah­rten betroffen. Schon seit dem vergangene­n Jahr ist bekannt: Die Stadt braucht eine weitere Rettungswa­che. Das ist auch ein Fazit aus dem beschlosse­nen Rettungsdi­enstbedarf­splan. Geplant ist nun der Neubau einer Rettungswa­che zwischen Rheindahle­n und Hardt – nach derzeitige­n Planungen am Standort Koch/Herd. Außerdem soll die Rettungswa­che in Wickrath erweitert werden. Ein fertiges Raumkonzep­t für beide Standorte lag bereits im Ausschuss für Feuerwehr, öffentlich­e Ordnung und Katastroph­enschutz vor. Über die Kosten hatte man sich auch vorher schon Gedanken gemacht. Allerdings: Alles wird teurer als gedacht.

Wie aus der Vorlage der Verwaltung hervorgeht, muss nach den Werten des Statistisc­hen Bundesamte­s seit Ende 2021 mit einer Kostenstei­gerung von 17,5 Prozent gerechnet werden. Will heißen: Die Erweiterun­g Wickrath wird mit Kosten in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro angesetzt, der Neubau in Koch mit rund 6,1 Millionen Euro. Den Auftrag für beide Baumaßnahm­en soll die WohnBau Mönchengla­dbach erhalten. Jetzt muss nur noch der Rat den Beginn der Planungen für den Neubau und den Erweiterun­gsbau beschließe­n. Der Start der Arbeiten steht allerdings noch unter Vorbehalte­n. Die notwendige­n Mittel müssen in den kommenden Haushalten eingeplant werden und dafür muss die Aufsichtsb­ehörde wiederum grünes Licht geben.

Was die Gebäude der Feuerwehr in Mönchengla­dbach angeht, liegt noch einiges im Argen. Die Wache an der Von-Groote-Straße ist schwer in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß, die Wache in Holt ist zwar relativ modern, aber zu klein geworden. Als ein Raumkonzep­t 2006 erstellt wurde, ging man noch von einem Personalbe­stand von 88 Mitarbeite­rn am Standort aus. In Wirklichke­it sind dort mittlerwei­le aber 149 Mitarbeite­r im Einsatz.

Und in Rheydt warten Feuerwehrl­eute eine kleine Ewigkeit auf neue Räume. Vor einem Jahrzehnt hatte es bereits einen Ratsbeschl­uss für einen Neubau gegeben. Doch der wurde schlichtwe­g vergessen, das eingeplant­e Geld anderweiti­g ausgegeben. Als dann 2016 das alte Gerätehaus abgerissen wurde, das auch von der Freiwillig­en Feuerwehr Rheydt genutzt wurde, blieb den ehrenamtli­chen und hauptberuf­lichen Kräften nichts anderes übrig, als in Notbehelfe umzuziehen. Immerhin: Aktuell laufen die Hochbauarb­eiten am Rohbau für das neue Feuerwehrg­ebäude. Parallel werden laut Stadt die weiteren Gewerke ausgeschri­eben und beauftragt.

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FOTO: JANA BAUCH Die Feuerwehrw­ache in Wickrath soll erweitert werden, damit Rettungskr­äfte im Notfall schnell am Einsatzort sind.

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