Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Kreditinstitute kooperieren bei Geldautomaten
Nach den Sprengstoffanschlägen einigten sich die Sparkasse Neuss und die Volksbank Erft. Was Kunden wissen sollten.
JÜCHEN/GUSTORF Nach den Geldautomaten-Sprengungen der vergangenen Wochen sind die Sparkasse Neuss und die Volksbank Erft eine Automaten-Kooperation für ihre Standorte in Gustorf und Jüchen eingegangen. Damit soll die Bargeldversorgung sichergestellt werden. Für Kunden bedeutet das: Sie können ab sofort an den Automaten des jeweils anderen Kreditinstituts in Gustorf und Jüchen Geld abheben, ohne dass dafür Gebühren erhoben werden.
Kunden der Sparkasse Neuss (aus Gustorf und anderen Orten) können folglich in der Gustorfer Filiale der Volksbank Erft „Auf dem Wiler“kostenfrei Geld abheben. Umgekehrt funktioniert das genauso: Kunden der Volksbank Erft (aus Jüchen, Gierath, Grevenbroich oder anderen Orten) können an den Automaten in der Sparkassenfiliale in Jüchen (Kölner Straße) kostenfrei Bargeld abheben. „Gesteuert wird das über die Bankleitzahl“, erklärt Sparkassen-Sprecher Stephan Meiser den technischen Hintergrund: Stecken Kunden der Volksbank Erft ihre Karte
mit der Bankleitzahl 37069252 in die Geldautomaten der Sparkasse in Jüchen, erkennt das System, dass es keinen Gebührenvorgang starten soll. Umgekehrt: Stecken Kunden der Sparkasse Neuss mit der Bankleitzahl 30550000 ihre Karte in den Geldautomaten der Volksbank Erft in Gustorf, wird auch dort kein Gebührenvorgang ausgelöst.
Die Regelung gilt nur für Kunden der Sparkasse Neuss und der Volksbank Erft und nur an den Standorten in Jüchen und Gustorf, wie Vorstandsmitglied Patrick Grosche von der Volksbank Erft erklärt. In der Filiale
seines Instituts in Gustorf sei das System diesen Donnerstag angepasst worden. Sparkassen-Sprecher Stephan Meiser erklärt, dass das System in Jüchen mit Wirkung zu diesem Samstag, 12. Februar, 0 Uhr, ebenfalls angepasst wurde. Dort hätten Volksbank-Kunden sonst sechs Euro Gebühren zahlen müssen, bei der Volksbank Erft in Gustorf wären für Sparkassen-Kunden sonst 4,95 Euro für das „FremdAbheben“angefallen.
Mit der bemerkenswerten Kooperation wollen beide Kreditinstitute verhindern, dass Kunden weite Wege zurücklegen müssen, um an Bargeld zu kommen. Die Chefs verständigten sich Mitte der Woche auf das Vorgehen.
Beide Institute waren von Mitte Januar an Ziel von Sprengstoff-Attacken geworden: Erst wurde der SB-Pavillon der Sparkasse an der Provinzstraße in Gustorf zerfetzt, wenige Tage später haben Täter die Volksbank-Filiale in Gierath gesprengt – und schließlich die in Jüchen. Die Filiale der Volksbank in Gustorf und die der Sparkasse in Jüchen sind bislang von Anschlägen verschont geblieben.