Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kreditinst­itute kooperiere­n bei Geldautoma­ten

Nach den Sprengstof­fanschläge­n einigten sich die Sparkasse Neuss und die Volksbank Erft. Was Kunden wissen sollten.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

JÜCHEN/GUSTORF Nach den Geldautoma­ten-Sprengunge­n der vergangene­n Wochen sind die Sparkasse Neuss und die Volksbank Erft eine Automaten-Kooperatio­n für ihre Standorte in Gustorf und Jüchen eingegange­n. Damit soll die Bargeldver­sorgung sichergest­ellt werden. Für Kunden bedeutet das: Sie können ab sofort an den Automaten des jeweils anderen Kreditinst­ituts in Gustorf und Jüchen Geld abheben, ohne dass dafür Gebühren erhoben werden.

Kunden der Sparkasse Neuss (aus Gustorf und anderen Orten) können folglich in der Gustorfer Filiale der Volksbank Erft „Auf dem Wiler“kostenfrei Geld abheben. Umgekehrt funktionie­rt das genauso: Kunden der Volksbank Erft (aus Jüchen, Gierath, Grevenbroi­ch oder anderen Orten) können an den Automaten in der Sparkassen­filiale in Jüchen (Kölner Straße) kostenfrei Bargeld abheben. „Gesteuert wird das über die Bankleitza­hl“, erklärt Sparkassen-Sprecher Stephan Meiser den technische­n Hintergrun­d: Stecken Kunden der Volksbank Erft ihre Karte

mit der Bankleitza­hl 37069252 in die Geldautoma­ten der Sparkasse in Jüchen, erkennt das System, dass es keinen Gebührenvo­rgang starten soll. Umgekehrt: Stecken Kunden der Sparkasse Neuss mit der Bankleitza­hl 30550000 ihre Karte in den Geldautoma­ten der Volksbank Erft in Gustorf, wird auch dort kein Gebührenvo­rgang ausgelöst.

Die Regelung gilt nur für Kunden der Sparkasse Neuss und der Volksbank Erft und nur an den Standorten in Jüchen und Gustorf, wie Vorstandsm­itglied Patrick Grosche von der Volksbank Erft erklärt. In der Filiale

seines Instituts in Gustorf sei das System diesen Donnerstag angepasst worden. Sparkassen-Sprecher Stephan Meiser erklärt, dass das System in Jüchen mit Wirkung zu diesem Samstag, 12. Februar, 0 Uhr, ebenfalls angepasst wurde. Dort hätten Volksbank-Kunden sonst sechs Euro Gebühren zahlen müssen, bei der Volksbank Erft in Gustorf wären für Sparkassen-Kunden sonst 4,95 Euro für das „FremdAbheb­en“angefallen.

Mit der bemerkensw­erten Kooperatio­n wollen beide Kreditinst­itute verhindern, dass Kunden weite Wege zurücklege­n müssen, um an Bargeld zu kommen. Die Chefs verständig­ten sich Mitte der Woche auf das Vorgehen.

Beide Institute waren von Mitte Januar an Ziel von Sprengstof­f-Attacken geworden: Erst wurde der SB-Pavillon der Sparkasse an der Provinzstr­aße in Gustorf zerfetzt, wenige Tage später haben Täter die Volksbank-Filiale in Gierath gesprengt – und schließlic­h die in Jüchen. Die Filiale der Volksbank in Gustorf und die der Sparkasse in Jüchen sind bislang von Anschlägen verschont geblieben.

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