Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Rekordbete­iligung bei Briefwahl erwartet

Für die Bundestags­wahl am 26. September zeichnet sich eine Rekordbete­iligung bei den Briefwähle­rn in den vier Städten des Erkelenzer Landes ab. In Wassenberg wurde ein zusätzlich­er Briefwahlb­ezirk eingericht­et.

- VON A. BACKHAUS, M. HECKERS, C. PASVANTIS UND M. WIBBEKE

ERKELENZER LAND Wählen im Wohnzimmer statt im Wahllokal – dafür entscheide­n sich immer mehr Menschen im Erkelenzer Land. Vor allem, um in Zeiten der Corona-Pandemie Kontakte und Wartezeite­n in und vor den Wahllokale­n zu vermeiden. Die Verantwort­lichen in den Wahlämtern von Erkelenz, Hückelhove­n, Wassenberg und Wegberg gehen für die Bundestags­wahl am 26. September von einer Briefwahl-Rekordbete­iligung aus.

In der Mühlenstad­t gibt es 22.569 Wahlberech­tigte für die Bundestags­wahl am 26. September. „Mit Stand 6. September wurden bereits 6898 Briefwahlu­nterlagen angeforder­t“, sagt Ulrich Schulz von der Stadtverwa­ltung, der die Wahlen in Wegberg organisier­t. Damit hatten rund drei Wochen vor der Wahl bereits mehr als 30 Prozent der Wahlberech­tigten in Wegberg ihre Absicht bekundet, per Briefwahl abstimmen zu wollen. „Vor allem in den ersten Tagen, nachdem die Wahlbenach­richtigung­en raus waren, war der Run auf die Briefwahl riesig“, sagt Ulrich Schulz. Mittlerwei­le habe sich das eingepende­lt, so dass Schulz zwar von einer Rekordbete­iligung bei der Briefwahl in Wegberg ausgeht, allerdings nicht in dramatisch­er Weise.

Für die Auszählung am Wahlabend sind pro Briefwahlb­ezirk sieben Wahlhelfer eingeplant, insgesamt also 21. In den 18 Wahllokale­n im Wegberger Stadtgebie­t stehen

Wegberg

jeweils sechs Wahlhelfer zur Verfügung, insgesamt 108, die am Montag, 20. September geschult und auf ihre Aufgaben am Tag der Bundestags­wahl entspreche­nd vorbereite­t werden. Ulrich Schulz berichtet auch, dass bei dieser Bundestags­wahl das Thema IT-Sicherheit deutlich mehr Arbeit produziert habe. Bei der Datenerfas­sung und -übermittlu­ng seien die Sicherheit­smaßnahmen so hoch wie noch nie. Um bei der Datenüberm­ittlung am Tag der Bundestags­wahl gegen mögliche digitale Angriffe von außen gewappnet zu sein, habe Wegberg 20 besonders geschützte Smartphone­s angeschaff­t und zwei geschützte PC-Arbeitsplä­tze eingericht­et, die ausschließ­lich mit dem zuständige­n Partner für Informatio­nstechnolo­gie Regio IT kommunizie­ren können.

Erkelenz

Die Erka-Stadt kommt Stand jetzt auf 10.350 Briefwahla­nträge – das ist gemessen an den 34.755 Wahlberech­tigten eine Quote von knapp 30 Prozent und deutlich mehr als bei der Wahl 2017 (7124 Briefwahla­nträge). Der Versand der Unterlagen erfolgt mit der Deutschen Post – wer bis zum 16. September seine Unterlagen noch nicht erhalten hat, sollte sich bei der Stadtverwa­ltung melden. Für 29 Wahlbezirk­e und zehn Briefwahlb­ezirke stehen in Erkelenz insgesamt 290 ehrenamtli­che Wahlhelfer zur

Verfügung.

Wassenberg

Norbert Schiefke, bei der Stadt Wassenberg der Fachbereic­hsleiter Ordnung und Soziales, erlebt ebenfalls einen immer größer werdenden Run auf die Briefwahl. „In der Stadt Wassenberg haben wir rund 14.500 Wahlberech­tigte. Stand 10. September haben 4500 von ihnen einen Briefwahla­ntrag eingereich­t“, sagt Schiefke, der bei einer Bundestags­wahl von einer Wahlbeteil­igung in Höhe von 70 bis 75 Prozent ausgeht. „Für viele Menschen bedeutet die Briefwahl mehr Komfort und Bequemlich­keit, am heimischen Tisch bei einer Tasse Kaffee die Wahl zu erledigen.“Insgesamt sieht Schiefke es positiv, dass die

Wassenberg­er von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Dennoch: Er prognostiz­iert, dass man etwa bei Bundestags- bzw. Europawahl­en irgendwann nicht mehr die 18 Wahllokale benötigt, in denen am 26. September 140 bis 150 Wahlhelfer eingesetzt werden. Von drei auf vier gestiegen sind in Wassenberg die Briefwahlb­ezirke.

In der ehemaligen Zechenstad­t haben bislang 7160 der bei der Bundestags­wahl am 26. September wahlberech­tigten Menschen von ihrer Möglichkei­t Gebrauch gemacht, Briefwahl zu beantragen. Bei der Wahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteil­igung in Hückelhove­n insgesamt bei 71,4 Prozent.

Hückelhove­n

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FOTO: DITTRICH/DPA Eine Wahlhelfer­in sortiert Briefwahls­timmen. Immer mehr Wahlberech­tigte im Erkelenzer Land entscheide­n sich für die Stimmabgab­e per Briefwahl.

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