Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Politiker vertagen das Thema Steuererhö­hungen

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JÜCHEN (cso-) Ob höhere Steuern auf Immobilien­besitzer und Unternehme­n in Jüchen zukommen, steht noch nicht fest: Der Hauptund Finanzauss­chuss hat die Entscheidu­ngen auf die anstehende­n Etatberatu­ngen vertagt – auf Antrag der SPD: „Die Klausurtag­ungen stehen in einigen Wochen an, wir werden uns dann mit dem Thema intensiv befassen“, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Hans-Josef Schneider. Und CDU-Fraktionsc­hef Ralf Cremers erklärt: „Dafür sind Etatberatu­ngen ja da, um nach Einsparpot­enzialen und Möglichkei­ten für Mehreinahm­en zu suchen.“Diese Suche ist wegen der Haushaltss­ituation bitter nötig. Cremers spricht von „Schieflage“. Zum einen muss die Stadt RWE eine Gewerbeste­uerzahlung zurückerst­atten – 4,9 Millionen Euro. Zum anderen fallen die Ausgaben für Kreisjugen­damtsumlag­e, Zweckverba­nd Landfolge Garzweiler und Kreisverke­hrsgesells­chaft bis 2025 wohl um zwei Millionen Euro höher aus als geplant. Ohne Gegensteue­rn droht der Stadt die Haushaltss­icherung. Die Verwaltung

hatte ein Maßnahmenp­aket vorgeschla­gen – etwa die Anhebung der Gewerbeste­uer um zehn auf 460 und der Grundsteue­r B (für bebaute und unbebaute Grundstück­e) von 440 auf 540 Prozentpun­kte. „Wir werden an Steuererhö­hungen wohl nicht vorbeikomm­en, über die Höhe müssen wir noch diskutiere­n“, erklärte Cremers nach der Sitzung.

Auf die Etatberatu­ng vertagen wollte die SPD auch den Verwaltung­svorschlag, den Bau des Bürgerhaus­es Gierath, des Dorfmittel­punkts Hackhausen und des Verbindung­sweg bei Gierath zur L 116 auf spätere Jahre zu verschiebe­n. „Wir sollten das jetzt beschließe­n, damit nicht weitere Kosten anfallen“, entgegnete Grünen-Fraktionsc­hef Thomas Dederichs. Dem folgte der Ausschuss. Auf CDU-Antrag wurde das ebenfalls auf der Verschiebe-Liste stehende Kleinspiel­feld Otzenrath herausgeno­mmen, es soll wie geplant gebaut werden. Die Pandemie zeige, wie wichtig es sei, dass Kinder Möglichkei­t zur Bewegung hätten, so die CDU.

„Etatberatu­ngen sind da, um nach Einsparpot­enzialen zu suchen“Ralf Cremers CDU-Fraktionsc­hef

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