Rose und die schnelle Rückkehr der Rotation

Als Borussia am 16. März gegen Manchester City aus der Champions League ausschied, schien damit auch die Zeit der großen Rotation in Gladbach vorbei zu sein. Die Phase der Doppel- und Dreifachbelastung mit vielen Englischen Wochen war überstanden, zudem war Borussia von keinen schwerwiegenden Verletzungen unter den Stammspielern betroffen. So gingen nicht nur die Experten davon aus, dass sich bis zum Saisonende die Startformationen eher aus einem Stamm von 13, 14 Spielern zusammenstellen würden, auch Trainer Marco Rose selbst deutete dies im März an: „Das Thema Rotation spielt eher eine Rolle, wenn du hoch belastest bist. Aber das sind wir dann nicht mehr.“

Die vergangenen Spieltage haben indes gezeigt, dass Rose angesichts so mancher Blessuren und Sperren innerhalb seines Stammpersonals mehr zum Rotieren gezwungen ist als erhofft. In der Verteidigung musste er sogar fast mehr wechseln als in den Zeiten der Dreifachbelastung. Das lag nicht zuletzt an der Wadenverletzung Nico Elvedis, der deswegen zwei Spiele verpasste. Für ihn begann gegen Freiburg Jordan Beyer in der Viererkette. Denis Zakaria spielte bei der Hertha nach Yann Sommers früher Roter Karte an der Seite Matthias Ginters in der Innenverteidigung, nun wird der Schweizer aber wegen Christoph Kramers fünfter Gelber Karte im defensiven Mittelfeld gebraucht. Und noch muss abgewartet werden, ob Nico Elvedi, der zu Beginn der Trainingswoche zurückkehrte, am Samstag gegen Frankfurt schon wieder eine Option von Beginn an ist.

Dies gilt genauso für Jonas Hofmann, der aufgrund seines positiven Corona-Befundes zweieinhalb Wochen mit dem Training aussetzen musste. Noch ist nicht abzusehen, für wie viel es am Samstag schon wieder reicht. Aber nicht nur die Position im rechten offensiven Mittelfeld ist noch vakant, im Zentrum droht zudem Lars Stindl aufgrund muskulärer Beschwerden auszufallen. Somit muss Rose auch in der Offensive, die er zuletzt kaum umstellte, personell wohl wieder stärker rotieren. So erhält die Partie gegen die Eintracht mit dem künftigen Borussen-Trainer Adi Hütter einen zusätzlichen Spannungsfaktor. Wie viel Rotation wird nötig sein zu einem Zeitpunkt der Saison, an dem die großen Personalrochaden eigentlich vorbei sein sollten? togr

FOTO: DIRK PÄFFGEN Muss personell wieder umstellen: Marco Rose.