Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Lebensgefährte von CDU-Vize tritt gegen Harald Zillikens an
Für den Parteilosen Georg Stiller beginnt der Wahlkampf am Pfingstwochenende daheim. Dort muss er Britta Krahwinkel seine Kandidatur als Jüchener Bürgermeister erklären.
JÜCHEN Der 42-jährige Georg Stiller aus Hochneukirch fordert jetzt Bürgermeister Harald Zillikens heraus. Der Parteilose möchte der neue Bürgermeister der Stadt Jüchen werden. Schon in der Schule habe er sich für Politik interessiert, sagt der KFZ-Experte und Betriebswirt. Als er nun gelesen habe, dass Zillikens ohne Gegenkandidat antreten werde, habe er beschlossen, sich als Parteiloser gegen den CDU-Mann aufstellen zu lassen. Schließlich gebe es in immer mehr Städten mittlerweile parteilose Bürgermeister, argumentiert Stiller.
Mit der Gestaltung seines Wahlkampfes habe er sich noch nicht wirklich befasst: „Es ist ja erst 48 Stunden her, dass jetzt alles so konkret wird“, gibt er zu. Für die Plakatwerbung und einen geplanten Internetauftritt werde er wohl eine Agentur beauftragen, „die sich mit so etwas auskennt“, sagt Georg Stiller.
Zunächst muss er aber „Wahlkampf“daheim machen, denn seine Lebensgefährtin ist Britta Krahwinkel, die stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende. Und die sei nicht besonders amüsiert gewesen, als sie von seiner Kandidatur erfahren habe, gibt er zu. Deshalb rechne er auch mit „harten Pfingsttagen“und sagt: „Bisher war ich beruflich viel unterwegs, aber Pfingsten haben wir Zeit darüber zu reden. Und da werde ich noch etwas zu hören bekommen“, plaudert er frei heraus.
Der parteilose Bürgermeisterkandidat betont aber auch: „Ich habe nichts gegen die CDU, ich habe Harald Zillikens auch gewählt. Er hat einen prima Job gemacht.“Doch Stiller meint, es sei Zeit für den Wechsel, die alten Strukturen mit den Parteien hätten ausgedient. „Nur noch die Alten wählen und denken in Kasten, deshalb ist bei den jungen Leuten auch die Wahlbeteiligung so gering“, meint er. So legt sich Georg Stiller auch nicht fest in der Frage, welche Partei ihn denn unterstützen sollten und würden? „Ich will von Bürgern gewählt werden, nicht von Parteien“, bekräftigt er. Denn CDU, FDP und Grüne haben bereits bekannternaßen bekundet, Harald Zillikens unterstützen zu wollen. Die FWG will unabhängig bleiben, und die AfD, die erstmals bei der Wahl am 13. September in Jüchen antritt, will sich erst Ende nächster Woche dazu erklären.
Ein Thema, mit dem sich Stiller profilieren möchte, sei der Umweltund Klimaschutz. Dazu gehöre auch der Kohleausstieg, der schneller gehen müsse, wie er fordert. Beim Strukturwandel habe Zillikens schon gute Arbeit geleistet.