Rheinische Post Mettmann

Ärzte-Streik am heutigen Dienstag an der Düsseldorf­er Uniklinik

Der Marburger Bund ruft im Tarifstrei­t zum Warnstreik am 30. Januar auf. Was die Gewerkscha­ft fordert und was Patienten jetzt wissen müssen.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

DÜSSELDORF Nachdem auch die dritte Verhandlun­gsrunde im Tarifstrei­t ohne einen Durchbruch geendet hat, ruft der Marburger Bund jetzt die Ärztinnen und Ärztinnen an Uniklinike­n zu einem Warnstreik auf. Der Marburger Bund, mit rund 137.000 Mitglieder­n der größte deutsche Ärzteverba­nd und Deutschlan­ds einzige Ärztegewer­kschaft, begründet diesen Schritt damit, dass die Tarifgemei­nschaft deutscher Länder (TdL) sich weigere, „grundlegen­de Verbesseru­ngen der Tarif- und Arbeitssit­uation von Ärztinnen und Ärzten in Universitä­tskliniken zu vereinbare­n“. Auch an der Düsseldorf­er Uniklinik müssen Patientinn­en und Patienten mit spürbaren Einschränk­ungen am Dienstag, 30. Januar, rechnen.

„Die Länder lassen die Ärztinnen und Ärzte an den Uniklinike­n im Regen stehen“, sagte Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzend­er des Marburger Bundes, nach der dritten und jüngsten Verhandlun­gsrunde zwischen Marburger Bund und TdL. Der Marburger Bund fordert linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr sowie höhere

Zuschläge für Regelarbei­t nachts, an Wochenende­n und Feiertagen. Dabei gehe es auch darum, den Gehaltsabs­tand zu anderen Krankenhau­strägern aufzuholen, bei denen Ärztinnen und Ärzte mehr finanziell­e Wertschätz­ung erfahren würden als in Universitä­tskliniken. Der zur Diskussion stehende Tarifvertr­ag betrifft mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitä­tskliniken. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung soll am 30. Januar zwischen 13 und 15 Uhr in Hannover stattfinde­n.

Wie sehr wird der Warnstreik die Patientenv­ersorgung an der Düsseldorf­er Uniklinik einschränk­en? Es muss mit Ausfällen gerechnet werden, wie groß das Ausmaß sein wird, kann man aber vorab nicht einschätze­n, weil unklar ist, wie viele Ärztinnen und Ärzte dem Streikaufr­uf folgen werden. „Es kann auch am UKD zu einzelnen Einschränk­ungen in der Patientenv­ersorgung kommen“, heißt es von der Uniklinik. Mit der Gewerkscha­ft sei eine Notdienstv­ereinbarun­g abgeschlos­sen worden. „Notfälle und dringliche Behandlung­en sind daher grundsätzl­ich nicht beeinträch­tigt“. Patientinn­en und Patienten, bei denen eine planbare Behandlung an diesem Tag verschoben werden muss, werden demnach von den Behandlung­steams informiert.

Die Düsseldorf­er Uniklinik ist an den Tarifverha­ndlungen nicht beteiligt, weil die Universitä­tskliniken in NRW für den Abschluss des Tarifvertr­ags „Entlastung“im vergangene­n Jahr einen eigenen Arbeitgebe­rverband gründen und die TdL verlassen mussten. „Wir hoffen daher auf eine schnelle Einigung die für alle Seiten tragfähig ist“, so die Uniklinik.

Besucherre­kord Die Düsseldorf­er Kindermuse­umsnacht 2024 freut sich über einen neuen Besucherre­kord: Mehr als 4000 kleine und große Gäste strömten am vergangene­n Wochenende in die 14 teilnehmen­den Kultureinr­ichtungen, um kostenfrei und kindgerech­t die museale Vielfalt der Landeshaup­tstadt zu entdecken.

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Universitä­tskliniken bundesweit werden am 30. Januar bestreikt.

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