Rheinische Post Mettmann

Beim Corona-Schutz sind wir alle gefragt

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Wie sich die Unternehme­n zum weitgehend­en Wegfall der Corona-Regeln verhalten und ankündigen, Beschäftig­ten auch nach dem Ende der Pandemie viel mehr Homeoffice anzubieten, zeigt ihre Vernunft. So ist erstens klar, dass manche Firmen wie Evonik oder die Handwerker das Ausmaß der Lockerunge­n für falsch halten – so warnt das Handwerk davor, dass immer mehr Beschäftig­te fehlen, weil deren Kinder von der neuen Corona-Welle betroffen sind. Dass FDPKultusm­inisterin Yvonne Gebauer schon am 4. April in NRW die Maskenpfli­cht in den Schulen kippt, ist fast mutig – die Wirtschaft­spartei FDP legt sich mit der Wirtschaft an.

In dieser Lage ist zweitens nur zu begrüßen, wenn viele Firmen den Corona-Schutz von sich aus ernst nehmen. Bayer, Evonik, Vodafone, L’Oréal oder Thyssenkru­pp drängen die Belegschaf­t vorerst weiter, oft im Homeoffice zu sein, um Infektione­n zu bremsen, die Telekom pocht auf Abstandsre­geln, Eigenveran­twortung wird so gelebt. So sollten wir alle handeln: Natürlich ist es völlig unabhängig von der Rechtslage weiterhin vernünftig, in Innenräume­n zeitweise Maske zu tragen, Menschen sollten sich impfen und boostern lassen. Das alles beendet zwar nicht die Pandemie, lindert aber die Folgen. Anders gesagt: Wir alle können mit Corona besser leben, wenn wir klug handeln.

Dass die Konzerne oder auch die NRW-Landesregi­erung auf eine intelligen­te Verknüpfun­g von Homeoffice und Anwesenhei­t im Büro setzen, ist auch nur zu begrüßen: Immer in der Firma zu sein, ist für viele Aufgaben völlig unnötig. Aber immer zu Hause zu sein, schwächt den Ideenausta­usch, es unterminie­rt den Zusammenha­lt, es kann Menschen einsam machen. „Die Zukunft gehört der hybriden Arbeitswel­t“, sagt Telekom-Chef Tim Höttges. Er hat recht bezogen auf sehr viele Jobs, machen wir das Beste draus.

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